Rezension

Klatsch und Tratsch aus dem Weißen Haus

Feuer und Zorn - Michael Wolff

Feuer und Zorn
von Michael Wolff

Bewertet mit 3 Sternen

Feuer und Zorn: Im Weißen Haus von Donald Trump von Michael Wolff, erschienen im Argon Verlag am 16. Februar 2018 als ungekürztes Hörbuch, gelesen von Richard Barenberg

Was auf jeden Fall funktioniert ist die Werbung für dieses Buch. Was nicht so gut funktioniert, ist der Faktencheck für dieses Buch. Michael Wolff oder der Verlag haben es scheinbar nicht für nötig empfunden, die verbreiteten Wahrheiten aus dem Weißen Haus auf Richtigkeit überprüfen zu lassen. Die gestückelte Übersetzung ist mir jetzt nicht wirklich negativ aufgefallen,

Fest steht, dass wäre Trump Pinocchio, wir könnten ganz Amerika mit seiner Nase beheizen. Spaß macht dieses Buch auf jeden Fall, wenn man die Präsidentenfamilie nicht mag und man die TV Auftritte der First Family eher als nervig empfindet. Das sich drehende Mitarbeiter Karussell sollte man aber halbwegs vorher schon irgendwo mitbekommen haben damit zum Namen auch ein Gesicht erscheint. Wolff geht berechtigterweise davon aus, dass die Hörer des Buchs sich mit den Personalien des Weißen Hauses auskennen.

Das Michael Wolff so lange im Weißen Haus gewesen ist und sich aus erster Hand Informationen holen konnte, zeigt wie unfähig und naiv der Stab um Trump gewesen ist und welches Chaos die Wahl dieses Mannes hinterlassen hat. Michael Wolff ist ein unethischer Journalist, der schon früher Absprachen was veröffentlicht werden darf und was nicht, nicht eingehalten hat.

Ich habe dieses Buch als saftigen Tratsch betrachtet und mich wunderbar unterhalten gefühlt. Das da ein Madman im Weißen Haus sitzt, davon bin ich schon vorher überzeugt gewesen. Das Trump gewählt wurde obwohl er genau das was er jetzt tut im Wahlkampf angekündigt hat ist nicht weiter erstaunlich, da er eben kein Politiker ist und genau deswegen ins Weiße Haus gewählt wurde.

Eigentlich erzählt uns dieses Buch, dass Trump nicht verlieren kann. Ist es da wahrscheinlich, dass er wirklich nicht Präsident werden wollte, sondern einfach nur noch berühmter? Wenn nach der Lektüre eines Porträts sich solche Fragen stellen, hat man entweder Klatschpresse gelesen oder einen schlechten Autor zugehört. Wolff ist meiner Meinung nach kein schlechter Autor.

Kommentare

wandagreen kommentierte am 16. April 2018 um 13:23

:D. Hoffentlich führt uns dieser Pinoccio nicht in Kriegswirren, denen Tausende und Abertausende zum Opfer fallen!!

Galladan kommentierte am 16. April 2018 um 17:34

Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir das mit der Clinton schon sein würden. Ich glaube, Trump weiss, dass er im Kriegsfall schlecht Golf spielen und früh Feierabend machen kann.