Rezension

Klaustrophobisch

The Woman in Cabin 10 - Ruth Ware

The Woman in Cabin 10
von Ruth Ware

Lo Blackwood, eine Journalistin erhält eine einmalige Chance. Sie darf die Jungfernfahrt eines exklusiven Kreuzfahrtschiffes begleiten. In der ersten Nacht auf See hört sie etwas Schweres ins Wasser klatschen und entdeckt Blutspuren an der Trennwand zur Nachbarkabine. Dort hat sie am Tag zuvor mit einer Frau gesprochen. Doch niemand glaubt ihr, denn die Nachbarkabine ist angeblich unbewohnt und es wird auch niemand an Bord vermisst. Hat sich Lo das alles nur eingebildet oder ist tatsächlich ein Mörder auf dem Schiff?

Ruth Ware weiß, wie man den Leser packt. Sie schreibt spannend und führt uns immer wieder in die Irre. Ständig wird man auf eine neue Fährte gelockt, kaum denkt man der Lösung ein Stück näher zu sein, schon kommt wieder ein neuer Anhaltspunkt und man ist wieder so unwissend wie zuvor. Dazu kommen noch die präzise dargestellten Panikattacken der Protagonistin, ihr Zweifel an der eigenen Wahrnehmung, die subtile Art und Weise der Autorin zu schreiben. All diese Dinge verstärken diesen Eindruck noch und treiben die Spannung fast bis ins Unerträgliche. Die anderen Charaktere werden alle zu Verdächtigen. Wem kann man noch trauen? Dies und die nicht vorhandene Internet- und Telefonverbindung lässt Ohnmacht und Angst entstehen. Perfekt von der Autorin inszeniert. Die Enge, die auf einem Schiff herrscht, der Mangel an Tageslicht, an frischer Luft werden deutlich spürbar und sind authentisch dargestellt. Mein Traum war es immer, einmal eine Kreuzfahrt zu machen, ob ich das jetzt noch will??