Rezension

Klein und kompakt, aber gehaltvoll

Japan für die Hosentasche - Francoise Hauser

Japan für die Hosentasche
von Françoise Hauser

Bewertet mit 3.5 Sternen

Der Titel „Japan für die Hosentasche“ trifft es bereits sehr gut. Viele teils witzige, teils kuriose, teils interessante Fakten - kompakt in einem kleinen Buch verpackt. Auf den rund 300 Seiten erwarten den Leser Spannendes und Wissenswertes über Klima, Geografie, Politik, Gesellschaft, Sprache, Sport und mehr. Daneben finden sich reichlich Tipps zu Anschriften und Schauplätzen, die - laut Autorin - einen Besuch wert sind. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Besuch im Parasitenmuseum in Tokyo und einer Bandwurmtasche als Souvenir aus dem zugehörigen Museumsshop?

Für Japan-Reisende ein praktischer Ratgeber „für die Hosentasche“ mit allerhand Tipps zum korrekten Verhalten privat und in der Öffentlichkeit, um nicht unangenehm aufzufallen oder die Japaner unnötig in Verlegenheit zu bringen. So hält beispielsweise der Besuch eines Onsen (deutsch: „heiße Quelle“, ähnlich unseren Thermen) oder auch solch profane Dinge, wie das Aufsuchen der Toilette, so manchen Fauxpas für den Besucher bereit. Japan-Kenner werden womöglich in diesem Buch nicht viel Neues erfahren. Die zahlreichen Besonderheiten Japans werden manchmal nur oberflächlich angeschnitten und die Hintergründe nicht immer ausreichend beleuchtet. An manchen Stellen fehlte (für meinen Geschmack) die notwendige Objektivität der Autorin, wie man sie in einem Sachbuch eigentlich erwarten würde.

Dennoch weiß das Buch durch seinen lockeren, humorvollen Schreibstil zu unterhalten und überzeugt durch die Fülle an Informationen. Eine tolle Übersicht über Eigenheiten und Kuriositäten des Landes der aufgehenden Sonne und ein super Einstieg für jeden Japan-Interessierten.