Rezension

Kleinere Mängel, aber trotzdem gute Unterhaltung

Muss es denn gleich für immer sein? - Sophie Kinsella

Muss es denn gleich für immer sein?
von Sophie Kinsella

Bewertet mit 3.5 Sternen

Dan und Sylvie sind seit 10 Jahren ein Paar und haben gemeinsame Zwillinge. Bei einer Routineuntersuchung offenbart ihnen der Arzt, dass sie gesundheitlich so fit sind, dass sie gut und gerne 100 Jahre alt werden können. Es warten also noch 68 gemeinsame Jahre auf die Beiden. Nach der ersten Freude darüber folgt der Schock: Noch 68 Jahre? Wird das nicht furchtbar langweilig immer mit demselben Menschen? Dan und Sylvie beschließen etwas zu unternehmen, um ihre Beziehung interessant zu halten….

Der Schreibstil ist - wie von Sophie Kinsella gewohnt - leicht und flüssig und sehr gut zu lesen. Sie hat so eine Art, Dinge mit einem Augenzwinkern zu erzählen, die mir wirklich Spaß macht. Mit dem Thema bin ich diesmal nicht ganz so warm geworden. Es ist schon schwer nachzuvollziehen, weshalb ein Paar, das so glücklich miteinander ist wie Sylvie und Dan, dann so geschockt ist, wenn es erfährt, wie viele Jahre sie noch miteinander haben. In meinen Augen ist das ja eine ausgesprochen gute Neuigkeit. Die beiden verhalten sich aber zunächst als wäre das eine Hiobsbotschaft. Die Dinge, die sie tun, um ihre Beziehung lebendig zu halten, fand ich recht witzig, natürlich auch sehr überzogen. Aber auch das ist typisch für Sophie Kinsella.

Diese eigentliche Hauptgeschichte gerät dann aber schnell in den Hintergrund und Sylvies Beziehung zu ihrem bereits verstorbenen Vater dafür in den Mittelpunkt des Geschehens. Sylvie vergöttert ihren Vater auf eine schon unnatürliche Art und Weise und Dans Reaktionen darauf lassen schon bald erahnen, dass er dazu eine ganz andere Meinung hat....

Die Story ist vor allem im letzten Drittel recht flott, es passiert eine Menge und es wird sehr abwechslungsreich. Durch den flüssigen Schreibstil habe ich mich gut unterhalten gefühlt. Die Art wie Sylvie dargestellt wurde, fand ich ein bisschen überzogen und teilweise nervig. Dieses dauernde Daddy und Mummie und die Erwähnung ihrer langen Haarmähne, die sie immer noch nur wegen ihres Vaters trägt.... Diese ganze übertriebene Vergötterung ihres Vaters war schon sehr an den Haaren herbei gezogen. Das ist kein Verhalten, das eine gestandene Frau mit Beruf, Ehemann und 2 Kindern an den Tag legen würde. Die Auflösung am Ende hat mich dann aber wieder versöhnt. Alles in allem trotz kleinerer Mängel ein flotter und recht gelungener Unterhaltungsroman, den ich schnell und gerne gelesen habe.