Rezension

Kleines Buch, großer Inhalt

Ein Sonntag mit Elena - Fabio Geda

Ein Sonntag mit Elena
von Fabio Geda

Bewertet mit 5 Sternen

Fabio Gedas Buch "Ein Sonntag mit Elena" beginnt sehr melancholisch, sodass sich eine fast langweilige Sonntagsstimmung ausbreitet. Doch es lohnt sich, mit dem Protagonisten durch den Sonntag zu gehen, denn am Ende - so muss es tatsächlich formuliert werden - ist alles gut. 
Die Erzählerin der Geschichte ist Guilia. Sie berichtet über die lange zurück liegende Begegnung ihres Vaters mit Elena und deren Sohn Gaston an einem herbstlichen Sonntagnachmittag in Turin. Guilias Vater muss nach dem Tod seiner Frau sein Leben neu ordnen. Da er während seiner beruflichen Tätigkeit als Brückenbauer viel in der Welt unterwegs war und seine Frau sich um Guilia und die zwei weiteren Kinder kümmerte, scheint der Kontakt zu seinen Kindern sehr lose zu sein. Durch einen Zufall lernt er Elena und ihren dreizehnjährigen Sohn kennen. Zu dritt verbringen sie den Nachmittag und freunden sich an. Elena Leben verändert sich dadurch und auch in das Leben von Guilias Vater kommt Bewegung. Die Beziehungen zu seinen Kindern werden enger und erfreulicher. 
Für alle, von Fabio Geda sprachlich sehr zart gezeichneten Charaktere der Geschichte, scheint der Sonntag ein Wendepunkt zu sein. Geda schafft es nach und nach zu verdeutlichen, worauf es ankommt, wenn Menschen einander lieben. 
Ein wirklich schönes Buch, dass seine Stärke und Kraft erst im letzten Drittel entfaltet.