Rezension

Kleines, feines Wintermärchen

Winterherz -

Winterherz
von Ralf Günther

Bewertet mit 4 Sternen

Nachdem ich den Klappentext des Buches gelesen hatte, war ich direkt neugierig auf dieses Buch und wollte das Wintermärchen unbedingt für mich entdecken. Die Aufmachung des Büchlein ist wirklich wunderschön und deshalb eignet sich die Geschichte auch sehr gut als Advents- oder Weihnachtsgeschenk.

Inhaltlich ist es wenige Wochen vor Weihnachten. Der vierzehnjährige Wilhelm wird mit einer Herzkrankheit in ein Sanatorium nahe Dresden eingeliefert. Widerstrebend muss er seine geliebte Mutter am Tor der Klinik zurücklassen. Das Gebäude ist ein Palast in Weiß, umgeben von einem üppigen Schlosspark, auf dem Programm stehen Liegebäder und Luftkuren.Mit seinen Zimmergenossen freundet sich Wilhelm rasch an: mit Edgar, der schon eine Verlobte hat, dem gutmütigen Milo und mit Bruno, der Leseratte. Schon bald umgehen die vier die vielen Regeln und Verbote, die den Klinikalltag prägen, und Wilhelm bekommt eine Ahnung davon, was es bedeutet, erwachsen zu werden. Und dann ist da noch die Schwesternschülerin Ilona, deren braunes Haar sich nicht von der Haube bändigen lässt. Die junge Frau weckt in Wilhelm die Lust am Lesen, zarte Gefühle der Zuneigung – und vor allem einen unbändigen Willen zu leben.

Die Geschichte ist ungewöhnlich geschrieben und erinnert vom Stil her wirklich etwas an ein Märchen. Ich brauchte deshalb ein paar Seiten um ganz in der Geschichte anzukommen, dann jedoch hat mich das Buch von Seite zu Seite mehr packen können.

Die Geschichte ist etwas anders gewesen als erwartet, vielleicht habe ich deshalb auch erst Zeit gebraucht. Habe ich zunächst gedacht das Buch dreht sich viel um Krankheiten, Kuren und das Thema Sterben, so war ich da völlig auf dem Holzweg. Vielmehr handelt die Geschichte von Zusammenhalt, der ersten Liebe und darum etwas aus seinem Leben zu machen, egal wie lang oder kurz es letztlich sein mag!

Wilhelm und die anderen Jungs befinden sich auf der Schwelle zum Erwachsenen werden und testen deshalb gern auch ihre Grenzen aus. Im Herzen jedoch ist Wilhelm der liebe Junge geblieben, der seine Mutter beschützen möchte.

Fazit: Die Geschichte war ganz anders als ich zunächst erwartet habe, dennoch ein sehr schönes Märchen in der Winter-und Weihnachtszeit.