Rezension

Königsberg während des 2. Weltkrieges

MI-SIX: Operation Bernsteinzimmer - Micha H. Echt

MI-SIX: Operation Bernsteinzimmer
von Micha H. Echt

Bewertet mit 3 Sternen

Spanien 1943. Ein konspiratives Treffen zwischen dem deutschen und den westlichen Geheimdiensten endet mit einem kühnen Plan. Wenige Monate später reist der in Schottland lebende deutsche Kunstwissenschaftler Hans von Grauwitz zurück ins Deutsche Reich. Im Auftrag des britischen MI6 soll er für die Proklamation des Deutschen Kaisers die Berliner Krönungskronen sicherstellen und für die zukünftige Kaiserin das russische Bernsteinzimmer aus Königsberg in den Westen holen. Mit Mühe und Not bekommt von Grauwitz die Kronen in seinen Besitz, doch birgt die Übermittlung an ihren Bestimmungsort bereits die nächste Hürde. Kaum in Königsberg angekommen, erwarten ihn ein bernsteinbesessener Museumsdirektor, eine dem Nationalsozialismus hörige schöne Frau und die Häscher der Geheimen Staatspolizei. Schließlich reißt seine letzte Verbindung nach London ab und er tappt in eine hinterhältige Falle. Von Grauwitz gelangt in eine Spirale aus Gefühl und Verrat und vor die stets wiederkehrende Frage, was wiegt mehr: sein Wort oder die Liebe?

Hans von Grauwitz, der eine Whisky-Destillerie in Schottland besitzt und dort lebt, hat sich bei seiner Immigration aus Deutschland verpflichtet bei Bedarf für das MI-6 zu arbeiten. 1943 mitten im 2. Weltkrieg ist es soweit, er soll die Königskronen und das Bernsteinzimmer nach London bringen, damit in Deutschland ein neuer Kaiser bzw. eine Kaiserin eingesetzt werden kann. In den Kriegswirren ist dieser Auftrag natürlich nur schwer zu erledigen.

Das Cover des Buches passt perfekt zum Buch, auch wenn es nicht zum Titel passt. Das hat es aber mit dem Buch gemeinsam - es handelt zwar auch um das Bernsteinzimmer, dafür wird aber sehr oft davon abgeschweift. Vor allem geht es hier um Königsberg und dem Krieg dort ab 1943. Dazu kommt eine Liebesgeschichte und einige Sexszenen, die so gar nicht in das Buch passen wollen.

Die Orte sind gut beschrieben und das ganze Buch wirkt gut recherchiert - so scheint das ganze Buch auch natürlich auf die Realität zu beruhen. Die Kombination bzw. Vermischung aus Fiktion und Wirklichkeit ist kaum zu unterscheiden und ist perfekt zusammengeschlossen.

Die Charaktere blieben für mich hingegen etwas farblos, dies lag sicher auch an der ungenügenden Personenbeschreibung, da man nicht mal das Alter der Hauptpersonen erfuhr.

Dazu kamen noch einige Rechtschreib- bzw. Tippfehler, die das Lektorat/Korrekturat scheinbar überlesen hat.

Konnte mich das Buch zu Beginn noch fesseln, wurde es durch die Abschweifungen immer langweiliger. Trotzdem las ich das Buch zu Ende. 

Die Auflösung über das Bernsteinzimmer war interessant, aber auch nicht gerade überkreativ.

Fazit: Mehr Historien-  als Agentenroman, der immer wieder zu weit vom Thema abkommt. 3 von 5 Sternen