Rezension

Können wir unseren Erinnerungen trauen? Spannender Pageturner

So ist das nie passiert -

So ist das nie passiert
von Sarah Easter Collins

Bewertet mit 5 Sternen

So ist das nie passiert – oder? Sarah Easter Collins gelingt mit ihrem Debüt ein spannender Pageturner rund um die Verlässlichkeit von Erinnerungen. Was ist wirklich passiert, welche Erinnerungen sind konstruiert?

Als Willa noch ein Teenager ist, verschwindet ihre jüngere Schwester Laika spurlos. Ein Ereignis, das Willas Leben unweigerlich in ein Vorher und ein Nachher teilt. Viele Jahre später trifft sie auf einer Dinnerparty ihrer Freundin Robyn auf eine Frau, in der sie Laika zu erkennen glaubt.

„Alles lässt sich reparieren“ sagte Robyns Vater, ein Töpfer einmal, als er eine zerbrochene Schale wieder zusammensetzte. Aber gilt das auch für Willas Leben?

Wie Fragmente einer Schale setzt Easter Collins im Roman die einzelnen Teile der Geschichte aneinander. Verschiedene Zeitebenen und Perspektiven ergeben langsam zusammen ein großes Ganzes. Dabei geht es um große Themen: Wie beeinflusst ein großer Verlust das Leben? Was bedeutet Familie? Wie prägen uns Beziehungen?

Trotz der schwerwiegenden Themen ist der Roman nicht schwer zu lesen – im Gegenteil: Die Geschichte entwickelt einen starken Sog, wurde für mich zu einem richtigen Pageturner. Für mich war es die perfekte Sommerlektüre: Spannend, unterhaltsam und mit Überraschungen an den richtigen Stellen. Ich werde Sarah Easter Collins definitiv im Blick behalten.