Rezension

Köstlich gut

Hetero-Haxe -

Hetero-Haxe
von Uwe Krauser

Alles in allem ist „Hetero-Haxe“ ein wunderbar komisches Buch, das die Lachmuskeln gehörig strapaziert und gleichzeitig zeigt, dass Kochen tatsächlich auch Spaß machen kann.

Zitat:

„Es ist doch völlig egal, wen man liebt. Ein gutes Herz ist das Einzige, was wirklich zählt. Ich bin sicher, dass der liebe Gott das ganz genauso sieht wie ich alte Schachtel.“

Die „Hetero-Haxe“ ist ein Buch der etwas anderen Art – eine Mischung aus autobiografischer Komödie, Satire und Kochbuch. Allein die Prämisse, zwei schwule Auswanderer, die ihr Leben auf einer spanischen Partyinsel gegen ein Hotel in der tiefsten bayerischen Provinz eintauschen, verspricht bereits Chaos und vor allem viele Lacher. Und nichts weniger liefert das Buch auch.

Uwe Krausers Schreibstil ist direkt, frech und voller Ironie. Er nimmt kein Blatt vor den Mund, egal ob es um gesellschaftliche Vorurteile, unangenehme Begegnungen oder skurrile Dorfbewohner geht. Diese entwaffnende Ehrlichkeit verleiht dem Buch seine Authentizität, die es schwer macht, es aus der Hand zu legen. Vor allem die skurrilen Begegnungen mit den teilweise schrulligen und wenig subtilen Menschen im Bayerischen Wald sorgen für zahlreiche Lachanfälle. Vorurteile werden gnadenlos bedient, und die überspitzte Darstellung sorgt eher dafür, dass man das Buch als satirischen Kommentar auf das Leben in der Provinz versteht, anstatt als ernsthafte Darstellung.

Ach ja, das Buch funktioniert daneben auch noch als waschechtes Kochbuch mit interessanten Rezepten, die „auch blutigen Anfängern gelingen sollen“, so (Zitat Uwe Krauser). Da ich persönlich eine absolute Niete in der Küche bin, habe ich schon angekündigt, dass etwaige Fehlversuche an ein bestimmtes Hotel in Bodenmais geschickt werden. Der liebe Uwe freut sich schon. Zurück zur Sache: Hier geht es natürlich nicht um „Haute Cuisine“, sondern um „unkomplizierte“ Hausmannskost. 

Alles in allem ist „Hetero-Haxe“ ein wunderbar komisches Buch, das die Lachmuskeln gehörig strapaziert und gleichzeitig zeigt, dass Kochen tatsächlich auch Spaß machen kann. Wer hätte das gedacht? Wer eine leichte, satirische Lektüre mit einem kulinarischen Twist sucht, ist hier genau richtig. Na dann, Mahlzeit.

10/10