Rezension

Komische Geschichte

Die Nacht von Shyness - Leanne Hall

Die Nacht von Shyness
von Leanne Hall

Bewertet mit 3 Sternen

Wolfboy wohnt da, wo es immer dunkle ist. Wildgirl da, wo es einen normalen Tag und eine normale Nacht gibt. Aber für eine Nacht wird Wolfboy zu ihrem Führer durch eine Welt, die ganz anders ist, als sie scheint. Im Dunkeln entdeckt man Dinge, die es sonst nicht gibt, fühlt Dinge, die man sonst nicht fühlt. Als sie eine Gang treffen, die auf Zucker ist, gerät ihr Ausflug völlig durcheinander.

Nach zwanzig Seiten stand fest: Dieses Buch ist freakig, irgendwie anders und es erinnert mich an mein Lieblingsbuch. Es erinnert mich an “Nick & Norah – Soundtrack einer Nacht”, denn auch da treffen sich ein Mädchen und ein Junge und die Nacht wird ihr Leben verändern. Hier sind die Vorzeichen auch da, aber die Protagonisten sind um einiges “eigenartiger” und die Kulisse ist dunkel.

Die Protagonisten: 

Wolfboy ist ein zurückhaltender, gebrochener, junger Mann. Es weiß, wie er in der Dunkelheit leben muss, möchte niemanden bei sich haben und doch bringt Wildgirl irgendetwas in ihm zum Klingen. Im Verlauf des Romans erfährt man zwar ein paar Stücke seiner Vergangenheit, aber so richtig hinter seine Fassade schauen, kann man nicht. Er bleibt etwas “dunkel” um es mit “Shyness-Sprache” zu sagen.

Wildgirl ist der Gegensatz zu ihm. Zwar auch etwas verschreckt, aber gewagter, leidenschaftlicher und um einiges zupackender. Mir gefällt ihre normale Seite, die man am Anfang des Buches aufblitzen sieht. Danach verändert sie sich, für meinen Geschmack, viel zu schnell und zu stark. Sie ist ein Charakter, mit dem ich mich später nicht mehr identifizieren kann und auch nicht möchte. Sie wirkt manchmal sehr spröde.

Die Kulisse: 

Es ist immer dunkel?!? Dass wir hier auf eine Kulisse treffen, die es höchstens tageweise auf der Welt gibt. Also ist es doch eine Fantasygeschichte? Aber warum sind die Menschen zum Teil so normale? Aber Wolfsboy heult  wie ein Wolf?

Die Kulisse hat mich zusätzlich verwirrt. Ich finde sie interessant, aber die Dinge “normaler Jugendlicher”, “Problemkind” und “Stadt, die in Dunkelheit” liegt, wollen für mich nicht zueinanderpassen. Wegen diesem Punkt entsteht später zum größten Teil meine Bewertung.

Die Handlung: 

Es ist klar, dass die beiden Charaktere sich beeinflussen werden. Und sie erleben Abenteuer und daran werden sie wachsen oder zerbrechen. Eine nette Handlung, die man versucht hat durch ewige Dunkelheit, Gangs und eigenartige Nebencharaktere aufzupeppen. Mein Problem auch hier: Die Kulisse und die Nebencharaktere sind so eigenartig, dass sich die normale Handlung der beiden Teenager verliert, untertaucht und später als großes Durcheinander wieder auftaucht.

Die Gestaltung: 

Das Cover verströmt Jugendbuch-Feeling. Für mich hat es etwas von einer Liebesgeschichte, die definitiv nicht zu 100 % durchgesetzt wird. Gefallen hat mir, die Schriftgröße und der Schriftsatz. Es war angenehm zu lesen.

Die Bewertung:

Es gibt drei Bücherpunkte von mir, die eher in den schlechteren Bereich tendieren. Problem für mich: das Durcheinander, die Suggestion von etwas Anderem, das nicht da ist.