Rezension

Komischer Schluss

Barbara stirbt nicht -

Barbara stirbt nicht
von Alina Bronsky

Bewertet mit 4 Sternen

Im Leben der Eheleute Schmidt waren die Aufgaben immer klar geregelt. Herr Schmidt geht arbeiten und seine Frau Barabara hat den Haushalt geschmissen, gekocht, ist einkaufen gegangen und mit dem gemeinsamen Hund spazieren gegangen. Eines Morgens jedoch liegt Barbara im Bad und kann sich kaum rühren. Herr Schmidt bringt sie mit Müh und Not wieder ins Bett und muss plötzlich für sich allein Sorgen. Mit seiner mürrischen Art fällt es ihm schwer um Hilfe zu fragen oder gar Neuerungen anzunehmen, und so stößt er nicht nur seine Kinder des öfteren vor den Kopf. Problematisch wird es auch, als Walter Schmidt sich nicht eingestehen will wie krank seine Frau Barabara wirklich ist...

Die Geschichte rund um das Ehepaar Schmidt war wirklich toll zu hören! Herzerwärmend, urkomisch und dann wieder sehr traurig! Herr Schmidt ist kein einfacher Mensch, er benimmt sich oft einfach unmöglich, und zwar allen gegenüber! Egal ob es seine kranke Frau, die Kinder oder ein Bettler ist, ständig eckt er mit seiner groben Art an! Dennoch erkennt man zwischen den Zeilen immer wieder, wie sehr er seine Frau liebt und wie unmöglich ihm ein Leben ohne seine Frau erscheint...

Die Geschichte wird aus Sicht von Walter Schmidt erzählt. Man kommt so relativ nah an ihn als Charakter ran, wenn ich auch nicht immer alle Handlungen von ihm nachempfinden oder gar billigen konnte. Herr Schmidt würde auch niemals über seine Gefühle reden, das muss der Hörer schon in Nebensätzen selbst herausfinden. Trotz seiner groben, mürrischen Art gibt es Momente, da möchte man ihn einfach nur in den Arm nehmen, andere wiederum sind so urkomisch, dass man laut lachen muss! Der Mix ist einfach hinreißend!

Leider muss ich ein Sternchen abziehen, da mir der Schluss sehr seltsam vorgekommen ist. Der Schluss kommt total plötzlich und so abrupt, dass ich nochmal nachsehen musste, ob ich wirklich bis zum Ende gehört habe. Das hat mich dann schon ein wenig enttäuscht zurück gelassen und mir kam es vor, als würden noch so 20-30 Minuten fehlen, dass die Geschichte wirklich abgeschlossen ist...

Thomas Anzenhofer liest das Hörbuch unglaublich gut! Mit so einer trockenen Art, die ganz zu Herr Schmidt passt und die teilweise richtig mürrisch und gemein klingt, liest er Herrn Schmidt einfach genial und bringt dem Hörer die Person noch näher! Auch den Humor und Witz bringt das nochmal sehr gut auf den Punkt.

Fazit: Ein ganz wunderbares Hörbuch mit sehr besonderen Charakteren, leider war mir aber der Schluss viel zu plötzlich.