Rezension

Komm mit ins Bösland

Bösland - Bernhard Aichner

Bösland
von Bernhard Aichner

Bewertet mit 3 Sternen

~~Als Jugendlicher wurde Ben wegen Mordes an einem Nachbarsmädchen in die Psychiatrie eingeliefert. Nach seiner Entlassung redet er mit einer Therapeutin über die Ereignisse von damals, auch darüber, dass er sich an die eigentliche Tat nicht erinnern kann. Als er seinen Freund aus Kindertagen wiederfindet, nimmt die Geschichte plötzlich einen ganz neuen Verlauf. Was passierte wirklich im Bösland?

Der Schreibstil hatte mich nach der Leseprobe total angesprochen und neugierig gemacht. Die kurzen Kapitel sind einmal die Erzählungen Bens über die Ereignisse damals und heute. Jedes zweite Kapitel ist ein Dialog zwischen ihm und einem der anderen Beteiligten im Buch, so dass das Buch beinahe wie ein Kammerspiel rüberkommt. Es gibt keine Gefühlsregungen in den Unterhaltungen, so dass alles irgendwie weit weg erscheint. Die ersten etwa 100 Seiten des Buches fand ich so auch wirklich spannend und gut unterhaltend. Leider erfährt man als Leser dann schon, was damals auf dem Hof von Bens Eltern wirklich passiert ist, so dass alles ab da für mich nicht mehr wirklich spannend war. Ab dem Moment, wo Ben seinen alten Freund Kux wiedertrifft, sich in dessen Haus einquartiert und die beiden ihre irgendwie pubertären Jungsspielchen miteinander veranstalten, habe ich mich etwas gelangweilt, was sich dann auch nicht mehr gebessert hat. Obwohl viele Dinge, die dann passiert sind, unglaublich und brutal rüber kommen, fand ich es irgendwie unglaubwürdig. Auch die Reise nach Thailand und alle Geschehnisse dort konnten für mich die Geschichte nicht mehr drehen.

Eine wirklich tolle Grundidee, die mich etwas über 100 Seiten auch total fasziniert und gefesselt hat, aber dann zu sehr nachlässt. Ganz nett, aber leider nicht mehr!