Rezension

Komplex, gutes Grundstory, aber zu langatmig

Die Marseille-Morde - Der Tote von Port Pin -

Die Marseille-Morde - Der Tote von Port Pin
von Anna-Maria Aurel

Bewertet mit 3 Sternen

Eine sehr komplexe Geschichte, in der ein junger Mann tot in einer beliebten Bucht in den Calanques gefunden wird, offenbar erstochen. Seine Freundin gilt als verschwunden. Beide hatten sich in verschiedenen Umweltorganisationen engagiert. Hatte der Mord und das Verschwinden etwas damit zu tun? Oder hatte der Journalist über etwas recherchiert, das Dritte bedroht und damit zum Mord veranlasst hatte? Oder ist gar die Ex-Freundin, die sich extrem aggressiv und stalkerisch verhalten hatte, die Mörderin? Fragen über Fragen, die das Team um Nadia lösen muss. Mit der sehr dichten Story wird die malerische Landschaft rund um den Nationalpark Calanques aufgerollt, aber auch die großen Probleme einer Stadt wie Marseille dargestellt, die in den Banlieues mehr oder minder vor den Clans und der Gewalttätigkeit dort resigniert hat. Auch die persönlichen Probleme und Befindlichkeiten des Teams werden detailliert dargestelllt, an mancher Stelle zu detailliert. Das Team macht viele Ermittlungsfehler, die sich bis zum Schluss hinziehen und leider das Buch längeln lassen. Die Story mit ihren vielen losen enden an sich gut konstruiert. Man hätte sich darauf konzentrieren, die vielen Seitenaspekte entweder weglassen oder deutlich straffen und den Befindlichkeiten der Protagonisten weniger Platz einräumen können. Dann wäre das Buch spitze. So leider einige Punktabzüge.