Rezension

konnte die Erwartungen nicht erfüllen

Bad Romeo und Broken Juliet 01 - Wohin du auch gehst
von Leisa Rayven

Bewertet mit 3 Sternen

Der Anfang konnte mich noch fesseln und hat mir gut gefallen, leider änderte sich das im Laufe des Buches sehr.

Cassie ist anfangs ein sympatisches Mädchen, ihre Unsicherheiten konnte ich nachvollziehen, fand es aber manchmal etwas übertrieben, besonders, daß sie sich immer allen anpaßte. Aber genau das scheint sie anfangs auszumachen, allen gefallen zu wollen; in dem Alter fällt es ja oft schwer, die eigene Meinung entgegen aller anderen zu vertreten.

Ethan kommt geheimnisvoll daher, aber durch die Anziehung und Abstoßung mit Cassie entwickelt er einen großen Reiz auf mich als Leserin.

Zum ersten Mal richtig gestört, hat mich Kapitel 5. Cassie war vorher eher zurückhaltend, doch besonders hier fällt sie abrupt aus dieser Rolle und wird zum sexbessenen Girly. Aber hier ging es für mich massiv bergab. Das Theater und die Schule traten in den Hintergrund und eigentlich ging es nur noch um ihre Jungfräulichkeit und wie sie die schnellstmöglichst mit Ethan verlieren kann.

Ab hier fand ich auch den Schreibstil, der sich anfangs Zeit für die Geschichte ließ, nicht mehr sehr gelungen. Es dreht sich alles im Kreis und es ist ein ewiges Hin und Her zwischen Anziehung und Wegstoßen, aber langsam werden die Erklärungen immer unlogischer.

Gut gefallen hat mir die Gestaltung der verschiedenen Zeiten. Man erhält einen Ausblick, was aus Ethan und Cassie geworden ist und das könnte gegensätzlicher zum Beginn der Geschichte nicht sein. Aber auch hier konnte mich die Entwicklung der Charaktere nicht mehr vom Hocker hauen. Es war alles einfach nur noch typisch und irgendwann auch langweilig zu lesen. Und leider geht durch diese Gestaltung auch viel Platz für den Fortgang der Geschichte verloren.

Die Erklärungen für Ethans merkwürdiges „Bad Boy“-Verhalten waren in meinen Augen weit hergeholt und konnten auch nichts mehr retten.

Das Ende war leider auch sehr typisch gestaltet. In der Vergangenheit bekommt Cassie durch altbekannte Wendungen endlich ihren Willen und in der „Gegenwart“ gibt es einen Cliffhanger. Also alles wie immer. Eigentlich fand ich nur typische „Helden“ aus typischen Jugendbüchern.

Am Anfang schienen die Charaktere sich zu entwickeln, doch am Ende fand ich sie nur noch schlecht gezeichnet.