Rezension

Konnte leider nicht überzeugen

Up All Night - April Dawson

Up All Night
von April Dawson

Bewertet mit 2.5 Sternen

Taylor hat den schlimmsten Tag ihres Lebens hinter sich. Ihr wird gekündigt, das Auto wird ihr unter dem Arsch weggeklaut und ihr Freund betrügt sie vor ihren Augen. Da trifft sie auf einen alten Jugendfreund. Daniel war schon in Kindertagen ihr bester Kumpel, ohne dass sie merkte, dass es mehr von seiner Seite aus werden sollte. Um sie dazu zu überreden in seine WG zu ziehen, gibt er vor schwul zu sein.
Das Cover mag ich sehr. Es ist schlicht und hat keinen dieser nackten Männeroberkörper zu bieten, die oft auf Buchcovern vorzufinden sind. Erst habe ich mich schwer getan, den Titel in Zusammenhang mit der Story zu bringen, aber das kam dann mit der Zeit und somit  finde ich den Titel auch sehr passend. 
Der Schreibstil ist super. Man kann das Buch einfach und schnell weglesen. Auch gerne in einer Nacht. Ich mochte sehr die Songauswahl zum Anfang, so lernt man tolle neue Songs kennen und findet auch heraus, welche Lieder einen Autor zu einer Geschichte animiert und inspiriert haben.
Mit den Charakteren habe ich mich schnell angefreundet. Taylor hat mir am Anfang ganz schön Leid getan. Einfach alles was schief gehen kann, ist auf sie eingeplätschert. Sie hat auch meist genau so reagiert, wie man es sich von ihr vorgestellt hat. An keinem Zeitpunkt fand ich sie nervig. Außer vielleicht die Klischeereaktion zum Ende, die zum Sinnlosen Drama geführt hat.
Daniel hat mir auch sehr gefallen. Er hat mich an so einen großen Kuschelbär erinnert. Die Sache mit dem Schlaf fand ich zwar etwas seltsam aber solche Menschen soll es ja geben. Vor allem die Kleinigkeiten, mit dem tauben Ohr zum Beispiel, hat ihm noch mehr Tiefe gegeben.
Die Charaktere drum herum haben auch ihre Liebevollen Seiten und man schließt sie schnell ins Herz. Niemand ist so richtig nervtötend.
Nur manchmal gehen die Erklärungen einfach zu weit. Die ganzen Zusammensetzungen der Familie waren für mich etwas ermüdend und zu sehr in die Tiefe gezogen. 
Was die Story angeht, sind mir Taylor und Daniel allgemein viel zu viel umeinander rumgeschlichen. Das hat sich meiner Meinung nach zu sehr hingezogen, ohne, dass wirklich viel passiert wäre. Und dann zum Schluss noch das Drama, das einfach gar nicht sein musste aber für mich vorhersehbar war. 
Alles in allem kann man das Buch definitiv lesen, aber ein Meisterwerk sollte man nicht erwarten. Fürs Plätschern zwischendurch ist es allemal etwas.