Rezension

Konnte leider nur bedingt überzeugen. Durchhalten wird jedoch belohnt.

Love Letters to the Dead
von Ava Dellaira

Bewertet mit 3 Sternen

Briefe an verstorbene Persönlichkeiten schreiben, um mit sich und dem Leben klar zu kommen. Das klingt so im Ansatz mehr als interessant und ist eine gute Möglichkeit, um über die Gefühlswelt der Protagonistin zu schreiben. Dabei hat sich die Autorin querbeet in Musik, Literatur und Schauspiel-Gemeinschaft bedient, sodass sich jeder irgendwie angesprochen fühlen sollte. Laurel ist dabei ein typisches Teenager-Mädchen, welches mit Schulproblemen kämpft. Aber so typisch eben doch nicht, denn es ist recht früh klar, dass ihre Schwester gestorben ist und dieses Ereignis sie doch ziemlich belastet. Irgendwo hat sie sich selber verloren, bzw. noch nicht gefunden und konnte das ganze Ereignis noch nicht so richtig loslassen.

Von der Grundidee wirklich gut, doch der Roman konnte mich sehr lange nicht wirklich fesseln und emotional berühren. Alles blieb zu Beginn noch ziemlich schwammig und unklar: wer ist Laurel und was ist damals passiert. Das ist sicherlich auch der Sinn des Buches, dass sich die Gefühlswelt und Vergangenheit sich dem Leser erst nach und nach entschlüsselt. Dadurch blieb mir die ganze Geschichte allerdings auch recht lange fern. Einzig das letzte Drittel wurde dann klarer und endlich kam so etwas wie Spannung und emotionale Eingeständnisse auf. Das Ende konnte mich dann überzeugen und erklärte viele Handlungen und Verhaltensweisen. Von daher lohnt sich ein Durchhalten durchaus, auch wenn ein Großteil des Buches so ein bisschen an einem vorbei plättschert.

Eine nette Lektüre, die besonders zu Anfang schwer in Fahrt kommt. Das Ende allerdings überzeugt und macht Lust aufs Leben.