Rezension

Konnte meine Erwartungen nicht erfüllen

Das Glashotel -

Das Glashotel
von Emily St. John Mandel

Bewertet mit 1.5 Sternen

Ein Roman, der mich etwas ratlos zurücklässt. Ich bin mit großen Erwartungen an den Roman herangetreten, da mir "Das Licht der letzten Tage" so gut gefallen hat. Aber leider konnte "Das Glashotel" diese Erwartungen nicht erfüllen. 

Vermutlich lag es daran, dass ich ausgehend vom Klappentext mir wieder eine Geschichte erhofft hatte, die mich richtig mitnimmt. Die mir verschiedene Charaktere näher bringt und mich regelrecht in den Sog mitzieht. Das alles blieb im "Glashotel" aus. Es geht um Vincent, eine junge Frau, die sich an einen Geschäftsmann hält und durch ihn ein Luxusleben kennenlernt. Sie eignet sich eine neue Identität an und wird regelrecht zu jemand anderem. Jemandem der Betrug im großen Stil toleriert, um diesen Lebensunterhalt zu genießen. Als der Betrug auffliegt, muss sie sich wieder neu erfinden. Dies gelingt ihrem Ehemann, der ins Gefängnis muss, und den weiteren Angestellten allerdings nicht so gut.

Die Autorin verwendet einen flüssigen Erzählstil, der sich gut lesen lässt. Allerdings gibt es immer wieder Sprünge, was die handelnde Person und Zeit angehen. Dadurch wirkt es sehr fragmentiert. Die Hauptgeschichte - der Betrug - hat mich zu keiner Zeit emotional gekriegt, weshalb ich nur schwer Zugang zu den Charakteren und zur Geschichte gefunden habe. Ich konnte das Buch daher nicht wirklich genießen.

Einziger Wehrmutstropfen. Die Autorin klärt zum Ende hin ein paar offene Fragen und führt Fäden zusammen. Auch wenn ich diesen Auflösungen nicht entgegengefiebert habe, hat es geholfen, mit einem halbwegs guten Gefühl das Buch zu schließen.