Rezension

Konnte mich einfach nicht mitreißen

Never Doubt - Emma Scott

Never Doubt
von Emma Scott

Bewertet mit 3 Sternen

Willow zieht mit ihrer Familie nach Indiana und ist heilfroh darüber, da sie nun vielleicht endlich die Chance hat, ihrer Vergangenheit zu entkommen. Was sie erleben musste, passiert vielen Frauen weltweit, doch nur die wenigsten trauen sich, darüber zu sprechen. Willow wurde vergewaltigt und kämpft nun mit den psychischen Folgen. Weder ihre Eltern noch ihre Freunde wissen davon, doch in Harmony bekommt sie endlich die Chance, sich durch Theater auszudrücken und ihr Trauma zu verarbeiten. Dabei lernt sie nicht nur ihre wunderbare Freundin Angie kennen, sondern auch Isaac, den heißen unnahbaren Sohn des Stadtsäufers. Obwohl sie sich von jeglichem Körperkontakt scheut, fängt ihre körperliche Begierde bei Isaac an, sich zu regen. Doch zwischen den beiden kann wegen des Altersunterschieds nie etwas passieren…oder etwa doch?

 

Ich hatte sehr viel von dem Buch erwartet, da Emma Scott eine so bekannte und geliebte Autorin ist. Für mich war es das erste Buch von ihr und leider konnte es mich nicht überzeugen. Ich wurde einfach nicht mitgerissen, mir hat das gewisse Etwas gefehlt. Emotional wurde ich quasi gar nicht angesprochen und das ganze Drama war mir zu viel.

Das behandelte Thema ist sehr wichtig und ich fand es interessant, etwas aus der Perspektive eines Vergewaltigungsopfers zu lesen. Gott sei Dank musste ich selbst noch nie solche Erfahrungen machen, trotzdem schienen mir die ein oder anderen Dinge etwas unlogisch (dass Willow sich zB sofort stark körperlich zu Isaac hingezogen fühlt, wohingegen wirklich JEDER andere körperliche Kontakt sie zutiefst verstört).

Auch dass immerzu davon gesprochen wird, Isaac sei vieeel zu alt für Willow ist schwachsinnig. Das sind grade mal zwei Jahre Altersunterschied und von sexuellem Missbrauch lässt sich nicht mal ansatzweise sprechen, wenn beide Parteien ausdrücklich einverstanden sind (wobei hier ja nicht mal sexuelle Handlungen stattfanden). Dementsprechend fand ich die ganze Basis des Buches einfach absurd. Vielleicht liegt das aber auch nur daran, dass bei uns in Deutschland das Ganze um einiges lockerer gesehen wird. Dafür hat mir die Idee gut gefallen, dass Willow und Isaac ihre Gefühle durch das Theater zum Ausdruck bringen konnten und so verarbeitet haben.

 

Alles in allem konnte mich das Buch einfach nicht fesseln. Es war ganz nett zum nebenher lesen ohne den Kopf anstrengen zu müssen, für mehr hat es mir allerdings nicht gereicht.