Rezension

Konnte mich leider nicht ganz packen

Die fehlende Stunde - Dinah Marte Golch

Die fehlende Stunde
von Dinah Marte Golch

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt lt. Klappentext:

An einem heißen Julitag mitten in den Sommerferien verschwinden zwei Kinder in der Nähe von Potsdam. Im Keller eines verwahrlosten Hundehofes findet die Polizei nach einem Brand die Leiche eines Mannes und Spuren der Vermissten. Die Mütter der beiden schweigen. Hauptkommissar Sigi Kamm sieht sich gezwungen, die unkonventionelle Psychologin Alicia Behrens zu Rate zu ziehen. Schnell stellt das ungewöhnliche Ermittlerduo fest: In diesem Fall ist nichts, wie es zunächst scheint.

Meinung:

Der Prolog startet zunächst erst mit einer Szene aus dem Privatleben der Ermittler die 4 Tage in der Zukunft spielt. Danach geht es gleich mit dem Fall los. Eine Mutter sucht ihren Sohn und seine beste Freundin. Kurz darauf wird die Leiche eines Kindes gefunden.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gut zu lesen. Trotzdem hatte ich Schwierigkeiten in das Buch reinzukommen. Bei dem Leichenfund wird z. B. nicht gesagt, ob es sich um den Jungen oder um das Mädchen handelt. Das wird erst aufgeklärt, als der Kommisar die erste Mutter besucht. Das hat bei mir einfach zu Verwirrungen geführt.
Das Ermittlerduo hat mir ganz ok gefallen. Sigi Kamm ist für mich etwas farblos geblieben. Ich konnte ihn das ganze Buch über nicht richtig greifen. Die Psychologin Alicia Behrens ist da als Charakter schon etwas interessanter. Was wohl auch an ihrer geheimnisvollen Vergangenheit liegt. Wie sie mit ihrer Therapiegruppe umgeht ist schon interessant und teilweise sehr skurril. Ich glaube, Alicia hat einen coolen Humor, den ich gerne noch öfter gelesen hätte.
Allerdings hat mir nicht ganz eingeleuchtet, warum genau Siggi ihre Hilfe brauchte. Zumal sie keine Kinderpsychologin ist. Ich habe nicht gesehen, an welcher Stelle sie entscheidend in den Fall eingegriffen hat, was Siggi nicht mit ein wenig Fingerspitzengefühl bei Befragungen nicht auch geschafft hätte.
Eines der beiden verschwundenen Kinder ist Mark. Er ist ein wirklich interessanter Charakter und wirklich gut gezeichnet. Ihn fand ich am authentischsten. Seine Mutter hat sich nicht immer richtig verhalten, doch konnte man meistens nachvollziehen, warum sie tut was sie tut. Die Mutter des verschwundenen Mädchens (Cleo) ist sehr undurchsichtig und einfach unsympathisch. Gerade bei ihr hätte ich mir noch mehr Erklärungen gewünscht. Vor allem hätte ich sehr gerne gewusst, was mit ihr nach Auflösung des Falles passiert ist.
Leider hat mich die erste Hälfte des Buches nicht richtig packen können. Der Fall hat mich trotz der Thematik nicht richtig berührt und ich konnte ich nicht wirklich "ernst nehmen". Dann gab es aber eine Wendung in der zweiten Hälfte, die mich wirklich überrascht hat.

Leider sind zum Schluss noch einige Sachen offen geblieben, die ich gerne noch beantwortet gehabt hätte.

Fazit:

Auch wenn sich meine Rezension etwas negativ klingt, ist "Die fehlende Stunde" kein schlechtes Buch gewesen. Auch wenn es mich nicht ganz packen konnte, wollte ich doch immer wissen, wie es weiter geht. Die Auflösung fand ich zwar spannend, aber nicht 100%-ig rund. Auch waren noch einige Fragen offent, auf die ich gerne die Antworst wüsste.
Alles in allem ein solider Krimi für zwischendurch. Ob ich noch die Folgebände lesen werde, weiß ich noch nicht.