Rezension

Konnte mich leider nicht ganz überzeugen.

Drowning - Tödliches Element - Rachel Ward

Drowning - Tödliches Element
von Rachel Ward

Bewertet mit 3 Sternen

Meine Meinung:

Bei diesem Trilogie Auftakt hat mich das unscheinbare Glanzcover mit dem herausstechenden Schriftzug, sowie der vielversprechende Klappentext angesprochen.

Es geht um Carl, der nach dem ungeklärten Todesfall seines Bruders Rob im See, bei dem auch er anwesend war, sein Gedächtnis verloren hat und sich nur bruchstückhaft an einige Dinge aus seinem früheren Leben erinnern kann. In Verbindung mit den ganzen Vorkommnissen steht auch Rob´s damalige Freundin Neisha in die Carl heimlich verliebt ist und ihm erscheint der Geist seines Bruders, der seltsame Dinge flüstert.

So kommen immer mehr unheimliche und erschreckende Details aus der Vergangenheit zu Tage die die verstörende Wahrheit über die Brüder näher ans Licht bringen...

 

ZITAT

"Ich heiße Carl Adams.

Ich bin fünfzehn.

Mein Bruder ist tot." S. 30

 

Nach langer Zeit fiel mit diesem Auftakt einer Trilogie mal wieder ein Thriller in meine Hände von dem ich mir viel versprach.

Nach dem holprigen Einstieg in Carl's Leben, welches direkt nach dem tragischen Tod seines Bruders Rob und dem Gedächtnisverlust beginnt, gewöhnte ich mich an den trockenen Schreibstil, der mit kurzgehaltenem Satzbau recht emotionslos formuliert wurde.

 

Die vielen Lücken der Vergangenheit und die erschreckenden sozialen Verhältnisse mit einer alkoholkranken Mutter in die der ahnungslose Carl plötzlich hinein katapultiert wird, während er nebenbei versucht, um einen Bruder zu trauern der ihm nur bruchstückhaft in Erinnerung geblieben ist, wirkte zunächst verstörend und steigerte meine Neugier auf den weiteren Verlauf.

 

Nach und nach kommen immer mehr negative Details aus dem bisherigen Leben der Brüder zum Vorschein mit denen Carl nicht umgehen kann. Und dann beginnen ihm plötzlich, bei jeder Berührung mit Wasser, Stimmen zuzuflüstern und körperliche Schemen zu erscheinen, die er auf seine angeschlagene Psyche zurückführt.

 

Als er Neisha's Bildnis entdeckt weiß er sofort, dass sie etwas Besonderes verbindet und sie vielleicht der Schlüssel zu den ungeklärten Geschehnissen am See ist. Doch umso näher sie sich kommen, desto realer werden die Trugbilder seines verstorbenen Bruders. Einem Geist, der nur eins will: Neisha's Tod!

 

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich einen gut durchdachten Psychothriller an meiner Seite, der mich, trotz schwach gezeichneter Figuren und einer unspektakulären Schreibweise, begeistern konnte.

 

Der negative Umschwung begann in der zweiten Hälfte. Aus meiner Sicht driftete die Autorin sehr plump ins Mystery Genre ab. Einfallslos bearbeitete sie die unglaubwürdige Rachsucht eines Verstorbenen, dessen Beweggründe bis zum Ende genauso flach beschrieben wurden, wie die Hauptfiguren selbst.

 

Auch das erzwungene und von jeglicher Logik befreite Finale konnte bei mir keinen befriedigenden Abschluss schaffen, weil, egal wie man's dreht und wendet, der Bösewicht ganz und gar nicht zufrieden sein kann.

 

Nachdem ich zu Anfang über viele Oberflächlichkeiten hinwegsehen konnte und nach dem folgenschweren Umbruch auf ein hoffentlich gelungenes Ende zusteuerte, blieb die Enttäuschung leider bestehen und ließ mich auf eine annehmbare erste Hälfte und eine schwache Zweite zurückblicken.

 

ZITAT

"Vielleicht ist dies das Ende, ein Ende der Gewalt. Das ist es, was sie gern glauben möchte, aber er war da, heute, draußen im Nieselregen, und er war wütend." S. 139

 

Fazit:

"Drowning-Tödliches Element" von Rachel Ward beginnt als interessanter Psychothriller und verliert sich im Verlauf in nichtssagenden und ideenlosen Mystery Elementen, die mich leider auf ganzer Linie enttäuschten.

Ein interessanter Start, der sich nicht weiterentwickelt und mit demselben Ergebnis endet wie es begann.

 

Idee: 3/5

Charakterdarstellung: 2/5

Schreibstil: 3/5

Tiefgang: 2/5

Spannung: 3/5

 

Gesamtbewertung:

Gerade noch

3 von 5 (2,6)

 

©Katies fantastisch dystopische Bücherwelt