Rezension

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Konnte mich leider nicht recht verzaubern

Agata verzaubert eine Insel - Paola Cereda

Agata verzaubert eine Insel
von Paola Cereda

Bewertet mit 3 Sternen

Agata wächst als Tochter eines wortkargen Schmieds auf einer Insel ohne Namen auf. Die Mutter ist bei Agatas Geburt gestorben und so wird das Mädchen von seiner Tante grossgezogen. In der Küche des örtlichen Cafes erfindet Agata eines Tages eine wunderbare Salsa, die zu ihrem Markenzeichen wird und das Leben der Menschen auf der ganzen Insel verändert.

Zugegeben: Der Schreibstil von Paola Cereda ist flüssig und angenehm zu lesen. Doch das, was sie berichtet, hat es so oder ähnlich schon dutzende Male gegeben. Da ist auf der einen Seite das einfache Volk der Insel, dem der Pfarrer mehr oder weniger die „richtige“ Weise zu leben vorschreibt und das Mädchen, das rebelliert und sich nichts vorschreiben lässt. Und auf der anderen Seite der windige Geschäftsmann, der das Blaue vom Himmel verspricht und am Ende alle übers Ohr haut. Zwischen all dem steht der Zirkus und sein Dressurreiter Dumitru, der seine Verlobte für ein Leben auf der Insel verlässt. Es ragt nur Agatas Tochter Isola heraus, die sich seltsam benimmt und der Statue einer Heiligen zum Verwechseln ähnlich sieht. Ist vielleicht doch etwas dran an der unbefleckte Empfängnis, von der Agata behauptet, durch sie Isola empfangen zu haben?

Irgendwie habe ich mir mehr von diesem Roman versprochen. Wodurch verzaubert Agata nun die Menschen? Allein ihre Salsa kann es nicht sein.Ist es vielleicht doch eher die Unbeirrbarkeit, mit der Agata ihren Weg geht? Überhaupt wurde mir zu oft von Agatas „wunderbarer Salsa“ gesprochen. Beinahe wie von einem Allheilmittel gegen alle Übel der Welt. Auch sind mir die Protagonisten weitestgehend alle fremd geblieben. Keines der Schicksale hat mich wirklich berührt – nichte einmal der frühe Tod der Tochter.

Insofern bleibt „Agata verzaubert eine Insel“ eine Geschichte, die mich leider nicht zu verzaubern vermochte.