Rezension

Konnte mich leider nicht überzeugen

Vier Jahre - Carin Gerhardsen

Vier Jahre
von Carin Gerhardsen

Bewertet mit 2 Sternen

Schauplatz verschneites Gotland. Ein Autounfall. Mehrere Personen die involviert sind und Geheimnisse die erst nach Jahren ans Licht kommen. Kurz und knapp der Inhalt des Thrillers der schwedischen Autorin. In meinen Augen ideal für das Winterwetter und mit viel Spannungspotential.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und man kommt gut durch die Seiten. Der Aufbau der Geschichte mit verschiedenen Zeitsprüngen und Personenwechseln geben dem Buch einiges an Tempo mit. Die Nüchternheit mit der die Charaktere das Geschehene schildern, hat mir sehr gut gefallen und fand ich zum Inhalt und zur Thematik absolut passend. Die Autorin führt einen öfters einmal auf die falsche Fährte, in dem sie Zeitungsartikel und andere Annoncen einfach so zwischenstreut. Das lässt für den Leser im Lesefluss einige Fragen offen und machen so neugierig auf den weiteren Verlauf des Buches. Der Einstieg ist super spannend und man freut sich darauf wie sich das Ganze wohl weiter verstrickt und verzweigt. Jedoch muss ich leider sagen, dass im Laufe des Buches sowohl Spannungsbogen als auch meine Lust das Buch weiterzulesen, stetig abgenommen haben. Das lag zum einen daran, dass viele Begebenheiten die, die Autorin schildert in meinen Augen zu konstruiert und zu gewollt gewirkt haben. Es war früh absehbar in welche Richtung die Geschichte verläuft und es gab offene Sequenzen die zwar für den Gesamtkontext relevant waren, aber schlussendlich nicht aufgelöst wurden. Manches Verhalten der Protagonisten waren für mich absolut nicht nachvollziehbar und ich konnte zu keinem der Charaktere Sympathie noch Antipathie aufbauen. So habe ich im Endeffekt nicht wirklich einen Zugang zur Gesamtgeschichte finden können. Das fand ich sehr schade. Generell hat mich der Inhalt auch weniger an einen Thriller als einen mäßig spannenden Roman erinnert, da wie gesagt die Spannung am Ende sehr stark nachlässt und es zwar einige Twists gab die überraschend kamen, einen aber nicht vom Hocker rissen.

In meinen Augen hatte die Autorin eine gute und spannende Geschichte im Kopf, aufs Papier hat sie diese aber leider für mich nicht bringen können. Insgesamt hätte ich mir mehr Spannung und weniger konstruierte Zufälle gewünscht. Der Anfang war sehr vielversprechend – leider hat mich das Buch nach einem Drittel leider sehr enttäuscht.