Rezension

Konnte mich leider nicht überzeugen

Barrakuda - Christos Tsiolkas

Barrakuda
von Christos Tsiolkas

Inhalt:

Daniel Kelly, genannt Danny, ist Barrakuda- er ist der Stärkste, der Schnellste, der Beste. Nichts ist ihm wichtiger als das Schwimmen und das Siegen. Dafür verlässt er sogar seine alte Schule und seine beste Freundin Demet und geht aufs „Cunt College“ wie er es nennt, eine Jungenschule für die reichen Jugendlichen, um bei Trainer Torma zu trainieren. Schließlich zählt nur seine Leistung im Wasser, damit rächt er auch die fiesen Kommentare der anderen Jungen. Als er bei mehreren Wettkampf siegt, wird er zum Hoffnungsträger der Mannschaft-die anderen Jungen schauen zu ihm auf, der Trainer sieht Danny als seinen ersten Olympiateilnehmer, seine Eltern tun alles für ihn und seine jüngeren Geschwister bewundern ihn.  Doch das Verlieren eines entscheidenden Wettkampfes verändert die Lage drastisch. Dannys Verhältnis zu ihm selbst, zu seinen Freunden, der Familie und zu dem Schwimmen wendet sich schlagartig. Gelingt es ihm, eine neue Sicht auf das Leben zu gewinnen?

Meine Meinung:

Ich habe mir viel von diesem Buch erwartet. Schwimmbücher finde ich klasse, wahrscheinlich gerade deshalb, weil ich auch schwimme. Leider wurden meine Erwartungen so gar nicht erfüllt. Es fängt bei dem echt nervigen und teilweise sehr derben und ordinären Schreibstil an. Kraftausdrücke und Fäkalsprache ist keine Seltenheit, hat mir aber einfach null gefallen.  Vor allem finde ich, dass hier teilweise ein sehr schlechtes Licht auf die Homosexualität geworfen wurde-dass Danny schwul ist, wird durch teilweise ziemlich eklige und absurde  Szenen sehr komisch dargestellt ( Seite 190, zitieren möchte ich hier lieber nichts).Zusätzlich haben viele Namen, unterschiedliche und schnell wechselnde Handlungsorte und Handlungen sehr verwirrt. Woher soll ich z.B. wissen, dass Taylor mit Vornamen Martin heißt, obwohl der Vorname noch nie genannt wurde? Die ganze Zeit wurde von Taylor gesprochen, und plötzlich hieß es Martin, sein guter Freund. A kann Taylor ja auch ein Vorname sein und B gab es einfach plötzlich diesen Beziehungswechsel-erst hassen sie sich, dann sind sie super Freunde- der auch durch das Umherspringen in der Zeit hervorgerufen wurde. Das war oft sehr verwirrend! So bin ich immer wieder, wenn ich endlich gedacht habe, endlich ins Buch reingekommen zu sein, wieder abrupt  rausgeworfen worden. Leider kam das Schwimmen auch sehr kurz-der Titel allein und der Klappentext hatten mich auf ein Buch hoffen lassen, bei dem das Schwimmen im Vordergrund steht und auch ständig thematisiert wird. Hier wird aber nur sehr selten etwas über das Schwimmen erzählt, es rückt ziemlich in den Hintergrund und Fachwissen gab es auch eher wenig-zudem bin ich ganz klar der Ansicht, dass man beim Schmetterlingsschwimmen nicht zu einer bloßen Kraft- und Schaufelmaschine wird. Statt dem Schwimmen hätte genauso gut ein anderer x-beliebiger Sport gewählt werden können. Und ich fand es eher unrealistisch, dass man nach einem (!) nicht-Sieg gleich das Handtuch wirft und so ausrastet wie Danny, aggressiv wird und eine völlig andere Persönlichkeit bekommt. Das fand ich ziemlich übertrieben und auch mit seinen weiteren Handlungen bin ich nicht wirklich einverstanden. Ein solcher, extremer Absturz ist für mich absolut undenkbar, schließlich lernt man beim Schwimmen ja auch etwas von so werten wie Fairness und  Disziplin, oder? Und so schlecht habe ich das Verhältnis zu seinen Eltern, Freunden und Geschwistern auch nicht wahrgenommen, dass sie ihn nicht auffangen.  Das Einzige, was mir Danny, oder Dan, wie er sich später nennt, etwas sympathisch gemacht hat, das er wenigstens zum Ende hin versucht hat, sein Leben zu verbessern und nicht mehr so egoistisch war wie am Anfang. Zu den anderen Charakteren: Viel zu viele und alle ziemlich oberflächlich beschrieben, verbunden mit seltsamen Persönlichkeitsschwankungen. Als positiv empfunden habe ich neben dem Cover, das super passt, nur das Ende, traurig und zugleich auch glücklich, und leider relativ offen. Echt super war das letzte Kapitel, es zeigt, wie alles angefangen hat, als Danny noch ein Kind war. Allerdings verstehe ich trotzdem nicht, warum man in diesem Kapitel auf die Kommas verzichtet hat?! Und vielleicht hätte man des Verständnisses halber das erste und das letzte Kapitel tauschen sollen, dann wäre es eventuell etwas spannender und weniger verwirrend gewesen.

Fazit:

Sehr, sehr enttäuschend, ich hatte mir deutlich mehr erwartet! Ich hatte auf ein schönes Schwimmbuch wie „Bestzeit“ von Lisa Forrest gehofft, stattdessen habe ich eine wirre Story, durchsetzt mit Vulgärsprache und alles anderen als überzeugenden Charakteren erhalten. So Leid es mir tut, aber empfehlen kann ich das Buch wirklich nicht. Leider nur 1 von 5 Punkten.