Rezension

Konnte mich leider nicht überzeugen

Little Secrets - Lügen unter Freunden - M. G. Reyes

Little Secrets - Lügen unter Freunden
von M. G. Reyes

Bewertet mit 2 Sternen

Ein Strandhaus in Venice Beach und dann noch in einer WG mit Jugendlichem im gleichen Alter? Wer träumt nicht davon? Denn die sechs Jugendlichen, die allesamt für mündig erklärt wurden, leben nun seit kurzem im Strandhaus von Candace' Mutter. Candace, Grace, Lucy, Maya, Paulo und John Michael, das sind die sechs jungen Menschen und jeder von ihnen scheint ein Geheimnis zu haben. Candace möchte Schauspielerin werden, Grace ist ihre stille Begleiterin, Paulo spielt Tennis, John-Michael geht zur Schule, ebenso Maya und Lucy. Doch anstelle von vielen Partys, wie man es unter jungen Leuten erwartet, gibt es Unwahrheiten und Geheimnisse untereinander.

Meine Meinung:

Mir fällt es hier recht schwer, eine vernünftige Zusammenfassung der Ereignisse zu liefern, denn alles in allem war es zu verworren und eine Mischung aus zu viel und zu wenig auf einmal. Zu viele Charaktere und von jedem Einzelnen wurde berichtet, das waren mir zu viele Informationen. Zu wenig war es in dem Sinne, weil nichts davon wirklich in die Tiefe ging und einfach alles nur an der Oberfläche kratzte. Der Schreibstil der Autorin läßt sich durchaus leicht verständlich und flüssig lesen, doch der Ton, mit dem hier geschrieben wird, bleibt recht emotionslos, von Gefühlen und über Gedanken der Charaktere bekam ich nur recht wenig Informationen. Auch die Dialoge untereinander blieben oberflächlich, so dass es mir schwer fiel, von den unterschiedlichen Typen klare Bilder zu schaffen. Nun muss ich allerdings auch sagen, dass es sich hier um den ersten Teil einer Trilogie handelt und dieser auch mit 300 Seiten nicht allzu umfangreich ist. Dementsprechend wäre hier einfach weniger über den Einzelnen mehr gewesen, ich denke, hätte die Autorin sich hier auf weniger Charaktere beschränkt, hätte es durchaus interessant werden können. Da sie aber einfach zu viel von jedem Einzelnen versucht einzubauen wird es kompliziert und eher langatmig, als spannend.
Candace und Grace sind Stiefgeschwister, während Candace ihrem Traum vom Schauspielern folgt, ist Grace nur die stille Begleiterin, mit einem recht bizarrem Hobby: sie schreibt einem zum Tode verurteiltem Verbrecher ins Gefängnis. Paulo spielt Tennis und verstrickt sich in einer Wette, die ihm dann völlig entgleitet. John-Michael, der homosexuelle, junge Mann, der mit seinem Vater im Clinch lag, wird plötzlich verdächtigt, an dessen Tod Schuld zu sein. Maya, deren Eltern mexikanische Einwanderer sind, bleibt allein in Amerika, weil ihre Eltern zurück mussten und Lucy, die verstehe ich noch so gar nicht, ausser das sie Gitarre spielt, scheint sie auch etwas zu verheimlichen. Zwischen all diesen Ereignisse gibt es dann noch geheimnisvolle Telefonate, die mich aber noch mehr verwirrten. Mein Eindruck ist hier, dass die Autorin zu viele lose Fäden auswirft, diese aber noch nicht richtig miteinander verstrickt. Hier wirkt einfach alles noch recht konzeptlos und so richtig wusste ich auch nicht, auf welcher Reise die Autorin mich schicken wollte, bzw. was sie mir letzendlich sagen wollte. Die Charaktere blieben hier einfach zu blass, ich konnte mich einfach in keinen einzigen richtig hineinversetzen, geschweige sie denn kennenlernen. Manch ein Dialog klang für mich nicht nach einem Jugendlichen, sondern eher, als würden sich zwei Fremde über das Wetter unterhalten.

Mein Fazit:

Ein Buch, bei dem es mir immer wieder an einer klaren Struktur und Tiefgang fehlt. Alles in allem blieb es mir zu verworren und die losen Fäden führen mich auch noch nicht so in eine Richtung. Eine kleine Idee habe ich, wohin es gehen soll, aber das alles ist zu wage. Sehr sehr schade, denn der Klappentext verspricht so viel Spannung. Meine Hoffnung liegt hier auf Teil 2 und dass es einfach ein schwieriger Einstieg war. Aber ob ich wirklich den zweiten Teil lesen möchte, kann ich noch nicht sagen. Ich empfehle hier einfach eine Leseprobe vor dem Kauf!