Rezension

konnte mich leider nicht von sich überzeugen

Die Liebe ist eine heimtückische Herausforderung - Andrew Clover

Die Liebe ist eine heimtückische Herausforderung
von Andrew Clover

Produktinformation
"Die Liebe ist ein Reifen, der Luft verliert, mein Freund. Du musst ihn immer wieder aufpumpen und zwischendurch auch mal flicken." Für Polly ist Arthur der Ikea-Schrank unter den Männern - auf Fotos sieht er gut aus, aber wenn man ihn bittet, etwas zu halten, bricht er zusammen. Die beiden sind seit zehn Jahren verheiratet und haben drei reizende, aber nervenaufreibende Kinder. Ihre Gefühle füreinander wurden längst im Alltag und unter Wäschebergen erstickt, in Geschirrspülmaschinen ertränkt und in Familienkalendern totorganisiert. Als Arthur für ein Magazin über den Online-Kurs "Learn Love In A Week" schreibt, fragt er sich, ob seine Ehe noch eine Chance hat. Und wenn man die Liebe tatsächlich in einer Woche lernen kann, verliebt man sich dann auch noch einmal in den eigenen Partner?

Wirkung
Das Cover ist einfach nur toll. Die Farben gefallen mir unglaublich gut und die Idee mit den Sprechblasen hat mich ebenfalls sofort in seinen Bann gezogen. Der Titel gefällt mir, weil es nun mal war ist. Liebe ist nicht immer einfach und das merkt man auch in diesem Buch. Daher äußerlich schon mal sehr gut.

Positives
Der Einstieg hat mir gut gefallen und ist aus Pollys Sicht geschrieben. Man bekommt einen ersten Einblick in ihre aktuelle Situation. Der Schreibstil hat seine gute und schlechten Seiten. Gut fand ich, dass ich das Gefühl hatte, dass nicht viel darüber nachgedacht wurde und einfach so "Freischnauze" geschrieben wurde, wie es dem Autor gerade so eingefallen ist. Dadurch wirkte das Buch authentisch und ich konnte mich gut in die drei Ich-Erzähler hineinversetzen. Em, Arthur und Polly waren sehr gut beschrieben und man konnte sich durch den Ich-Erzähler auch immer noch ein eigenes Bild von den Dreien aufbauen. Die Nebencharaktere blieben eher blass, was für mich aber nicht schlimm ist. Lieber so, als wenn sie zu viel beschrieben werden, obwohl sie nicht so wichtig sind für die  Geschichte.

Negatives
Was mir am Schreibstil leider nicht so gut gefallen hat, ist dass beispielsweise immer "verfickt und zugenähte" geschrieben wurde, anstelle von "verflixt und zugenäht". Ich kann verstehen, wenn Arthur das immer gesagt und gedacht hätte, aber ich kann nicht nachvollziehen, warum auch die Frauen das immer so sagen mussten. Sowas stört mich dann doch extrem. Leider war der Schreibstil mir in den entscheidenen Momenten auch zu unemotional und stellenweise wurden Situationen eindeutig übertrieben. Ich habe nicht verstanden warum Em ein Ich-Erzähler war, obwohl es eigentlich nur um Arthur und Polly ging. Meiner Meinung nach hätte Em kein Ich-Erzähler sein müssen. Der Verlauf hat mir leider nicht gefallen. Das Hauptaugenmerk hätte für mich auf "learn love in a week" und den dazu gehörigen Aufgaben liegen müssen, doch das war eigentlich eher nur Randthema. Wirklich schade, denn ich hätte gerne gesehen, ob es Arthurs Einstellung zu Polly geändert hätte. Es gab mir insgesamt zu viele Verknotungen und ein großes Hin und Her. Schade. Dabei fand ich die Aufgaben von "learn love in a week" wirklich interessant. Das Ende war mir zu leicht. Auf einmal wars dann okay und alles ist für den Moment wieder gut, aber man weiß nicht was danach passiert? Vielleicht ist es wieder genau das Gleiche? Denn für mich wurde da jetzt nicht sonderlich viel geklärt.

Zitat
Wie drücke ich das nett aus? "Liebling", beginne ich. "Mit Jugendromanen kann man kein Geld verdienen." "Stimmt", sagt er. "J.K. Rowling ist mittlerweile so knapp bei Kasse, dass sie ihren Körper online anbietet. Für hundert Mäuse darfst du in die Winkelgasse. Und für zweihundert in den Tropfenden Kessel."

Bewertung
Note 4 {ausreichend)
Ja, das Buch konnte mich leider in mehreren Punkten nicht von sich überzeugen. Es ist leider wahr. Ich hatte mir von diesem Buch wirklich viel versprochen, aber meine Erwartungen wurden nicht erfüllt. Es ist ein Jammer. Die Charaktere waren gut und die Idee hinter der Geschichte hat mir auch wirklich gefallen, aber an der Umsetzung hat es gehapert. Der Schreibstil konnte mich nur teilweise von sich überzeugen und auch der Verlauf war nicht so, wie ich es mir erhofft hatte.
Ich würde dieses Buch Lesern empfehlen, die keine großen Erwartungen haben und sich einfach berieseln lassen wollen. Hier darf man wirklich keine große Liebesgeschichte erwarten und auch an Emotionen wird eher gespart.