Rezension

Konnte mich nicht ganz erreichen

Der Prinz der Elfen - Holly Black

Der Prinz der Elfen
von Holly Black

Bewertet mit 2 Sternen

Meine Meinung: Ich liebe Holly Black und habe mich sehr auf ihren neuen Roman gefreut. Schon auf Englisch hatte ich das Buch ins Auge gefasst, da mich der Klappentext sehr interessiert hat. Das Buch ist auch ein typisches Holly Black Buch. Der Schreibstil hat so viel Wiedererkennungswert wie immer und auch der Stil der Geschichte ist typisch Holly Black: mystisch, mit einem Hauch von Märchen und Folklore. Das waren die Punkte, die mir an der Geschichte sehr gut gefallen haben und ich habe mich somit schon von Beginn an sehr wohl in der Geschichte gefühlt.

Direkt geht es auch sehr spannend los, denn wir werden in eine Stadt geführt, die nicht unwissend bezüglich der Magie ist sondern im Einklang mit den Elfen lebt bzw. leben muss. Das bestimmt das Leben der Menschen in der Stadt und auch das der Geschwister Hazel und Ben. Nach einigen Seiten hatte sich jedoch der erste Zauber gelegt und die Geschichte zog sich weitestgehend träge dahin. Mit einem Mal war der Bann gebrochen und ich war plötzlich nicht mehr so begeistert. Doch woran lag das? Zum einen hatte ich durchweg Probleme, wirklich in die Geschichte einzutauchen. Das kann ich in Fantasywelten immer sehr gut aber in Der Prinz der Elfen kommt man nicht wirklich tief. Man kratzt an der Oberfläche und ist sich ständig der Tatsache bewusst, dass man nicht in einem verborgenen Wald wandelt sondern zu Hause sitzt und ein Buch liest. Das nahm den Zauber sehr und hat mich enttäuscht.

Die Charaktere boten eine Menge Potential, das jedoch auch nicht ausgeschöpft wurde. Mir waren alle durchweg sympathisch und jeder hatte interessante Züge, aus denen nicht genug gemacht wurde. Sie blieben sehr blass und oberflächlich und dadurch konnte ich keinen wirklichen Zugang zur Geschichte finden. Das hätte aber im Zusammenspiel mit der Art der Story sehr viel bewirkt, da es hier sehr um Vertrauen, um Entscheidungen und Urteilsvermögen geht und das meiner Meinung nur mit guten Charakteren gelöst werden könnte. Somit konnte mich Holly Black hier leider nicht abholen und ich bin leider zum ersten Mal enttäuscht von der Autorin.

Fazit: Der Prinz der Elfen trägt ganz klar Holly Blacks Handschrift und die Atmosphäre des Buches, sowie ihr Schreibstil waren auch die Punkte, die mich an der Geschichte überzeugen konnten. Der Rest eher weniger. Ich habe keinen Zugang zu den Charakteren gefunden, was meiner Meinung nach essentiell für die Story gewesen wäre und diese schwächelte auch. Insgesamt haben sowohl die Charaktere als auch die Story sehr viel Potential, das leider nicht ausgeschöpft wurde.

Vielen lieben Dank an den cbt Verlag für die Bereitstellung des *Rezensionsexemplars.