Rezension

Konnte mich nicht ganz erreichen

Wilde Freude
von Sorj Chalandon

Bewertet mit 3 Sternen

Jeannes Leben nimmt eine drastische Wende als sie erfährt, dass sie Brustkrebs hat. Damit füllt sich ihr Leben nicht nur mit Arztbesuchen, unangenehmen Begleiterscheinungen der Chemotherapie und vielen Sorgen und Ängsten, nein, auch ihr Ehemann nimmt Abstand von ihr und der Krankheit, die sich nun in sich trägt. Vielleicht wäre Jeanne unter der Last, die das Leben ihr auferlegt hat, zusammengebrochen, wären in jenem Augenblick nicht drei Frauen in ihr Leben getreten, die ihr helfen, sich der Herausforderung zu stellen.

Das Thema Krebs findet sich in vielen Büchern und leider auch in vielen Menschenleben. Es gibt leider kaum Menschen, die nicht in irgendeiner Weise davon betroffen sind oder Betroffene kennen. Deshalb finde ich es auch gut, dass viel über dieses Thema geschrieben wird, da ich mir vorstellen kann, dass Betroffene aus solchen Geschichten Kraft ziehen. Auch "Wilde Freude" könnte so ein Buch sein. Könnte... Denn für mich blieb die Geschichte leider ein wenig zu oberflächlich und auch wenn die Schicksale der vier Frauen mich erschrocken haben, so konnte mich die Autorin mit ihrer Erzählung emotional nicht ganz erreichen. Der Schreibstil war für mich zu distanziert und geradlinig. Oft finde ich einen schlichten Schreibstil sehr angenehm, aber hier bei dieser Geschichte hätte ich mir etwas mehr Wortgewalt gewünscht, mehr Emotionen und mehr Nähe. "Wilde Freude" heißt das Buch, doch so richtig "wild" fühlte sich das Lesen für mich leider nicht an. Was mir an dem Buch aber gut gefallen hat, war die Darstellung der Freundschaft und die Botschaft, dass man mit wahren Freunden jede Herausforderung im Leben meistern kann. Das fand ich sehr schön.

FAZIT:
Leider konnte mich die Autorin mit ihrem Schreibstil nicht ganz erreichen, da mir die Nähe und Emotionalität fehlte. Trotzdem handelt es sich hier um eine schöne Geschichte, die zeigt, wie wichtig Freundschaft ist.