Rezension

Konnte mich nicht ganz überzeugen

Verlassene Nester -

Verlassene Nester
von Patricia Hempel

Bewertet mit 4 Sternen

Hier hatten mich in erster Linie das Cover und auch der Klappentext sehr angesprochen. Von der Autorin Patricia Hempel war es mein erstes Buch. Zu der Zeit des Umbruchs damals war ich anderweitig beschäftigt und kenne vieles nur aus Erzählungen der Verwandtschaft. Das Buch hat mich also mit seiner Thematik sehr angesprochen. Der Roman spielt in der Zeit nach der Wende, vieles ist noch im Umbruch. Die 13jährige Pilly steht hier im Mittelpunkt, die bei ihrer Tante und ihrem Vater aufwächst. Erzählt wird aus mehreren Perspektiven, die von Pilly aus der Ich Form heraus. Auch wenn mir die autoriale Erzählperspektive anfangs fremd vorkam, konnte ich mich im Nachhinein doch in diese Menschen hinein versetzen, ihre Gedankenwelt nachvollziehen. Atmosphärisch finde ich den Schreibstil sehr gut gelungen. Patricia Hempel schafft es mich in die Zeit der Jahre zurück zu versetzen und lässt mich die Umgebung spüren. Was mir hier allerdings fehlt ist ein wenig mehr Historie; aber da habe ich vielleicht von dem Roman zuviel erwartet. Die Charaktere sind für mich irgendwie nur Menschen geblieben, denen man halt zuhört, aber keinen näheren Kontakt zu pflegen möchte. Patricia Hempel reißt viele Geschehnisse auch nur an und lässt mich als Leser dann mit meinen eigenen Gedanken stehen. Es ist auf jeden Fall ein Roman, der mir sehr viel an Konzentration abverlangt hat und den ich häufiger an die Seite legen musste. Gelesen habe ich ihn aber trotzdem gerne, denn irgendwie wollte ich doch immer wieder wissen was als nächstes kommt und vor allem wie es endet.