Rezension

Konnte mich nicht ganz überzeugen

Spielball des Schicksals - Nora Berger

Spielball des Schicksals
von Nora Berger

Frauenschicksale in den 1860er Jahren ...

✿ Kurz zur Geschichte ✿
Als Alexander von Waldheim im Nachlass seiner Eltern das Tagebuch seiner Ururgroßmutter Camilla findet, ist ihm gleich klar: Das wird die Geschichte für seinen neuen Roman werden! Fasziniert taucht er in die Vergangenheit ein und erfährt so von den turbulenten Leben von Camilla und Tessa, zweier sehr unterschiedlicher Frauen, die sich in einem nicht enden wollendenn Krieg zwischen Liebe, Eifersucht und Tod durchs Leben kämpfen müssen.
Berlin 1862: Camilla schlägt sich allein durchs Leben. Sie wird es Tessa, der Geliebten ihres Vaters, niemals verzeihen, dass sie ihn dazu gebracht hatte, sie und ihre Schwester in ein Kloster abzuschieben. Doch das Leben muss weitergehen. Als Krankenschwester in der Berliner Charité durchlebt Camille dramatische Höhen und Tiefen, bis sie eines Tages wieder völlig überraschend auf Tessa trifft.
(Quelle: Seite der Autorin)
✿ Meine Meinung ✿
Ein historischer Roman der mich zu Beginn überzeugen konnte, doch an einigen Zwischenstellen wurde mir etwas zu dick aufgetragen und das Ende war leider so gar nicht das, was ich mir erhofft hatte. Das ist natürlich alles wieder eine Geschmackssache, aber ich habe es in diesen Lese-Momenten so empfunden. Der Plot spielt auf zwei Zeitebenen, die miteinander gut verbunden werden, wenn mir hier auch wieder der historische Teil im "Damals" besser gefallen hat. Die "Heute"-Abschnitte kamen mir so erzwungen und überzogen vor. Ok, es kann wirklich Zufälle geben, aber das eine Schiffsärztin und ein Passagier der zum Patienten wird, eine gemeinsame Verbindung zum damaligen Teil der Story haben, finde ich dann doch sehr unerwartet . Wie schon erwähnt, das ist alles nur meine Meinung und ich respektiere die Ideen und Vorgehensweisen der Autorin, aber ich erwähne es, weil es mir aufgefallen ist. Die Charaktere sind vorstellbar und in ihren Eigenheiten gut herausgearbeitet. Es ist wie im wahren Leben, die eine Person mag man mehr, die andere weniger. Aber beide weiblichen Hauptpersonen, Camilla und Tessa, nehmen ihr Leben in die eigenen Hände und versuchen das Beste daraus zu machen. Mal klappt es besser, mal weniger gut, aber sie geben nie auf. Das habe ich sehr bewundert, wenn auch Beide an einigen Stellen sehr naiv waren bzw. vor lauter rosa Wölkchen der Wahrheit nicht ins Auge sehen wollten. Der Schreibstil von Nora Berger ist sehr atmosphärisch und dicht, so das man sich gut in die Zeit der 1860er Jahre hineinversetzen konnte. 
✿ Fazit ✿
Ein historischer Roman, der mir bis auf die oben schon erwähnten Negativ-Punkte, gut gefallen hat. Mit starken weiblichen Frauen, die in einer schwierigen Zeit ihr Schicksal in die eigenen Hände nehmen müssen um zu überleben.