Rezension

Konnte mich nicht ganz überzeugen

Das bretonische Haus der Lügen - Mia Löw

Das bretonische Haus der Lügen
von Mia Löw

Familienchaos

✿ Kurz zur Geschichte ✿
Seit ihrer Kindheit verbringt Adrienne jeden Sommer im bretonischen Ferienhaus ihrer Adoptivmutter Eva. Bis es dort zu einem dramatischen Zerwürfnis zwischen den beiden Frauen kommt, weil sich Adrienne ausgerechnet in Jannis, Evas Sohn, verliebt. Doch als Eva die junge Ärztin Jahre später zu ihrem sechzigsten Geburtstag in das Anwesen einlädt, reist Adrienne im Irrglauben, das Vergangene würde sie nicht mehr berühren, an die Côte de Granit Rose. Aber kaum angekommen, brechen alte Wunden auf, und sie kommt einem erschütternden Geheimnis auf die Spur.
(Quelle: Seite des Verlags)
✿ Meine Meinung ✿
Das Cover und der Klappentext weckten bei mir den Verdacht eines locker und flockig zu lesenden Romans, der sich mit einem düsteren Familiengeheimnis aus der Vergangenheit beschäftigt. Was bekam ich stattdessen geboten? Eine Geschichte, mit einer Hauptperson die mich zur Weißglut getrieben hat. Eva, die Adoptivmutter von Adrienne, ist eine berechnende und bestimmende Person. Sie darf sich alles erlauben, ihr Mann Martin, der eigene Sohn Jannis und Adrienne müssen gehorchen und es soll immer der Eindruck einer perfekten Familie nach außen hin gezeigt werden. Doch eigentlich besteht das ganze Leben nur aus einem einzigen Lügengerüst, welches immer mehr zusammenzubrechen droht. Denn, wer einmal lügt, dem glaubt man nicht. Also ihr seht schon, von einer sommerlichen und fröhlichen Geschichte ist hier keine Spur zu entdecken. Mia Löw ist es gelungen die Charaktere wunderbar auszuarbeiten, entweder man mag sie, oder man hasst sie, etwas dazwischen gibt es kaum. Die Gefühle sind tiefgehend beschrieben, so das man sich auf jede Persönlichkeit gut einlassen kann. Was mich aber störte ist dieser dunkle Himmel der über der gesamten Story schwebt, wie ein Gewitter. Ab der ersten Seite kam für mich eine gewisse Düsternis auf, die sich bis zu den letzten Seiten durchzog. Mir fehlte etwas der Sonnenschein und ein wenig Fröhlichkeit. Es hätte nicht übertrieben sein müssen, aber ein wenig nur hätte mir gereicht.
✿ Fazit ✿
Ein Roman der zwar das Familiengeheimnis im Mittelpunkt hatte, mir aber zu schwermütig und zu melancholisch war.