Rezension

Konnte mich nicht mehr überzeugen

Night School 02. Der den Zweifel sät - C. J. Daugherty

Night School 02. Der den Zweifel sät
von C. J. Daugherty

Bewertet mit 3 Sternen

Achtung, 2. Teil! Enthält Spoiler auf Band 1.

Inhalt: Allie muss vorzeitig an die Cimmeria zurückkehren, denn nachdem Unbekannte sie durch London verfolgen und sie nur knapp mit der Hilfe von Rachels Vater entkommen kann steht fest, dass sie nur im Internat sicher ist. Um sich besser verteidigen zu können soll sie sich ab sofort der Night School anschließen, was sie auch tut, denn schließlich möchte sie mehr über die mysteriöse Organisation erfahren, auch wenn ihr das Training nicht leicht fällt.
Nicht genug, dass es in ihrer Beziehung zu Carter krieselt und ihre alten Gefühle für Sylvain wieder hochkommen. Auch ihr seit Jahren verschwundener Bruder, der sich inzwischen mit Nathaniel verbündet hat lässt plötzlich von sich hören und Allie an allem zweifeln.

Meinung: Nachdem ich vom ersten Teil begeistert war, waren meine Erwartungen an Band 2 relativ hoch, doch leider wurden sie nicht wirklich erfüllt.
Die Geschichte beginnt rasant, ein Szenenwechsel jagt den nächsten, bis Allie wieder im Internat ankommt. Dann kommt es allerdings immer wieder zu scheinbar völlig zusammenhanglosen Ereignissen und Gesprächen, die die Geschichte nicht voran bringen und immer mehr Fragen werden aufgeworfen, allerdings keine davon beantwortet. So wird künstlich Spannung erzeugt, was nach einer Weile schon sehr anstrengend wird. Auch der Showdown war unspektakukär und konnte mich nicht überzeugen.
Es werden ein paar neue Nebencharaktere eingeführt, die die Geschichte bereichern und einigen Schwung reinbringen und natürlich dürfen auch die alten Widersacher nicht fehlen.
Allie hat mich an manchen Stellen des Buches richtig genervt. Erschien sie im ersten Teil noch klug, ehrlich und besonnen wird sie hier zur naiven Lügnerin, die immer wieder Entscheidungen trifft, die ich nicht nachvollziehen konnte. Auch von Carter war ich diesmal wirklich enttäuscht, war er mir bisher doch so sympathisch.
Die Dreiecksgeschichte zwischen Allie, Carter und Sylvain nimmt ziemlich viel Raum ein und ist für mich die bedenklichste Entwicklung des Buches. "Er hat versucht mich zu vergewaltigen, aber egal! Er gibt sich ja soo viel Mühe es wieder gut zu machen, ich muss ihm einfach verzeihen" ist keine Botschaft, die ich in einem Jugendbuch sehen möchte.
Der Stil und die Erzählweise ziehen einen schnell durch die Seiten und die Kapitel fliegen nur so dahin. Die 450 Seiten merkt man dem Buch kaum an.

Fazit: Zu viel Dreiecksgeschichte mit bedenklicher Botschaft, anstrengende Protagonisten und ein unspektakulärer Showdown lassen diesen Band weit hinter seinem Vorgänger zurückbleiben. Mal schauen, ob ich die Reihe weiter verfolge.