Rezension

Konnte mich nicht überzeugen

Das Rezept unserer Freundschaft - Kelly Killoren

Das Rezept unserer Freundschaft
von Kelly Killoren

Bewertet mit 3 Sternen

Darum geht's
Die 40-jährige Billy ist eine ehemalige Restaurantkritikerin und schlägt sich in New York City mit Gelegenheitsjobs durch. So langsam kann sie sich aber ihr teures Apartment, die Markenklamotten und den exklusiven Lebensstil nicht mehr leisten. Ganz anders sieht es da bei ihren drei besten Freundinnen aus, diese sind reich verheiratet und beruflich erfolgreich. Nach einem Streit entscheidet sich die frustrierte Billy die Großstadt hinter sich zu lassen und aufs Land zu ziehen um sich dort endlich ihren Traum, als Köchin zu arbeiten, zu erfüllen.

Meine Meinung
Meine Erwartung an das Buch war eine unterhaltsame, leichte und humorvolle Sommerlektüre zu lesen. Ersetzt man „leicht“ durch „seicht“, wäre zumindest ein Punkt erfüllt worden. Denn Unterhalten kann die Story kaum und auch lustige Szenen sucht man vergeblich. Zumindest entspricht es nicht meinem Humor, wenn die Hauptdarstellerin sich bei einem Radausflug vor einem Kaninchen zu Tode erschreckt.. Diese Lachnummern alla Großstädterin-kommt-auf-dem-Land-nicht-zurecht waren mir zu klischeehaft geraten.

So banal wie der Humor sind dann leider auch die Charaktere. Ich hatte zwar keine sonderlich tiefgründigen Darsteller erwartet, aber auch nichts dermaßen oberflächliches erwartet: Billy und ihre Freundinnen lassen sich von ihren wohlhabenden Männern/Freunden aushalten, sind dabei aber stellenweise unerträglich arrogant und undankbar. Ab und an wird Billy ihre Oberflächlichkeit zwar bewusst, ein paar Seiten weiter lässt sie dann aber wieder die Diva heraushängen. Auch die weiteren Charaktere konnten mich nicht überzeugen: es gibt die erfolgreiche Model-Freundin, die Luxusmaklerin-Mutter (die mit 60 noch SO toll aussieht), den jungen Koch Ethan (dessen Küchenteam aus super jungen Mitarbeitern besteht und der GANZ anders als jeder Koch ist den Billy kennengelernt hat). Die eine Freundin hat den sexiest Man Alive geheiratet, die andere ist ein Fernseh-Sternchen. Lediglich Billys Freund Brett kann ein paar Sympathiepunkte sammeln, wobei man sich schon an der Stelle wo sie darüber nachdenkt, ob sie mit jemandem der Brett heißt zusammensein möchte wünscht, er würde sie abservieren. Für meinen Geschmack sind die Charaktere zu perfekt geraten.

Auch gab es manche Szene bei der dann sehr deutlich wird in welcher realitätsfernen Welt Billy eigentlich lebt: da sammelt sie mit ein paar Kollegen Walnüsse und weiß dann nicht, wie man die Nüsse nun aus der Schale bekommt und ist entsetzt bei der Vorstellung, wie viel Arbeit es ist all die gesammelten Nüsse zu knacken.

Fazit
Für Sex and the City-Fans ist der Roman vielleicht ansprechend, wer tiefergehende Interessen als Styling, Klamotten und Geld hat wird sich mit den Damen nur schwer identifizieren können. Zwei gut gemeinte Sterne für die Themen Essen und Kochen, wodurch das Buch zumindest noch ein wenig erträglich wurde.