Rezension

Konnte mich nicht überzeugen

Burning Bridges - Tami Fischer

Burning Bridges
von Tami Fischer

Bewertet mit 2 Sternen

Als Ella eines Abends allein unterwegs ist, wird sie von einigen schmierigen Typen bedrängt. Unerwartet bekommt sie Hilfe von einem unbekannten Mann, der kurz darauf wieder verschwindet. Ella versucht ihn wiederzufinden, allein schon, um sich zu bedanken und trifft ihn tatsächlich durch Zufall wieder. Ches ist geheimnisvoll und distanziert und lässt Ella nicht an sich heran, um sie nicht in Gefahr zu bringen. Denn Ches lebt im Untergrund.

Allein vom Klappentext her hätte ich nicht unbedingt zu diesem Buch gegeriffen und ganz ehrlich, auch das Cover finde ich nicht ansprechend. Jedoch schaue ich gern die Buchvideos von Tami, also war dann doch irgendwie klar, dass ich das Buch lesen würde, zumal es dann nur so an positiven Meinungen gehagelt hat.

Der Einstieg fiel mir recht leicht, allein schon die erste Szene, wo Ella ihrem Ex-Freund ihr Getränk ins Gesicht pfeffert fand ich klasse. Auch das Bedrängen durch die schmierigen Typen war gut geschrieben und spannend, obwohl man ja durch den Klappentext schon weiss, wie das ausgeht. Erste Kritikpunkte hab ich ab dem Zeitpunkt, wo Ella wieder auf Ches trifft. Ich kann verstehen, dass man sich bedanken möchte, denn er hat ihr ja wirklich in einer gefährlichen Situation geholfen. Dass man dann sagt "Komm, als Danke lade ich dich zum Frühstück ein", ok, kann man machen. ABER, es ist für mich völlig unbegreiflich (und das ist kein Spoiler, denn das passiert auf den ersten 30 Seiten) wie man einen völlig Fremden, der ja ggf ein verrückter Axtmörder sein könnte, zu sich nach Hause einladen kann. Die Gute wohnt alleine! Der könnte sie da abmurksen und keiner würde das mitkriegen. Ich mein ja nur.

Ella als Protagonistin war zwar nett, aber unfassbar naiv und teilweise fast schon dumm. Es gab in dem Buch so einige Situationen, bei denen man sich denkt, dass kein normaler Mensch so handeln würde. Natürlich muss ein Roman nicht 100 %ig realistisch sein, es dienst ja schließlich der Unterhaltung, aber Ellas Verhalten war schon auffällig. 

Ches fand ich okay, aber so richtig warm geworden bin ich mit ihm nicht. Was ich gut fand, war, dass er kein Badboy war, sondern eigentlich ein netter Typ, der mit den falschen Leuten zu tunhat. 

Wen ich dagegen cool fand, war Carla. Sie ist tough und dennoch witzig, weil sie dauernd irgendwelche Sprichwörter durcheinander bringt. Ihretwegen würde ich "Sinking ships" also vielleicht lesen.

Die meisten anderen Figuten, die vorkamen, sind für mich leider völlig blass geblieben. Die Freundinnen Summer und Savannah zum Beispiel waren recht nichtssagend, zumindest für mich. Die Uni selber spielt auch nur am Rande eine Rolle, was ich schade fand, denn ich mag so Collegegeschichten. Hier war es meht so "Ach ja, Uni. Sollte ich mal hin gehen."

Alles in allem war es leider nicht mein Fall. Es war gut geschrieben, wobei ich schon mal über die ein oder andere Formulierung gestolpert bin, aber das war nicht weiter tragisch. Man muss natürlich bedenken, dass es ein Debüt ist und ich denke, dafür war es schon gut. Aber dadurch, dass es von so vielen Seiten so arg in den Himmel gelobt wurde, konnte es meine Erwartungen daran dann doch nicht erfüllen. Aber wie gesagt, vielleicht werde ich "Sinking ships" noch lesen, womöglich gefällt mir das ja besser :)