Rezension

Konnte mich nicht überzeugen

Ich darf dich nicht vermissen - Mirka Mai

Ich darf dich nicht vermissen
von Mirka Mai

Bewertet mit 2.5 Sternen

Lustig und immer für andere da – das ist Georgiana Chapman. Was niemand ahnt: hinter ihrer lockeren Fassade sieht es ganz anders aus. Georgie ist seit Jahren in Therapie und seit einiger Zeit unsterblich in ihren neuen Therapeuten Noah verliebt, der ihre Beziehung aber schnell beendet.

Als Georgie mit einem Mal wieder Noah gegenübersteht, dem Noah, der ihr das Herz gebrochen hat, weil ihre Liebe nicht sein darf, bricht für sie eine Welt zusammen. Kann sie ihn wirklich wieder in ihr Leben lassen? Noah, der selbst mit seinen Gefühlen zu kämpfen hat? Noah, der schon einmal seine Träume aufgeben musste? Georgie muss eine Entscheidung treffen, die alles verändern könnte und längst nicht mehr nur sie allein betrifft...

Der Klappentext des Buches hat mich sehr angesprochen und ich habe mich sehr über das Rezensionsexemplar von Piper gefreut. Leider konnte mich das Buch im Großen und Ganzen nicht richtig von sich überzeugen und der Funke sprang einfach nicht über. Der Schreibstil der Autorin ist zwar gut und flüssig zu lesen, allerdings doch in manchen Situationen zu detailreich und zu kitschig und zieht das Buch an manchen Stellen sehr in die Länge.

Das Buch ist sehr klischeehaft und das es viele New Adult-Reihen gibt, muss ich leider sagen, dass dieses hier nicht besonders heraussticht.  Es ist halt nichts neues mehr, dass die Protagonistin auf natürliche Schönheit setzt und damit den Mann komplett für sich gewinnt, der nur Augen für sie hat und alle anderen aufgetakelten Weiber links liegen lässt. Diese Kombination ist nicht neu und auch nicht wirklich überraschend und es fehlte mir der richtige Reiz.

Den dachte ich bekomme ich aber durch Georgies Krankheit, der Depression. Doch leider wurde ich hier sehr enttäuscht. Es ist sehr schade, dass das Thema Depression hier nur am Rande eine Rolle gespielt hat und ich hätte hier definitiv mehr erwartet, als zwei Therapiesitzungen und nur eine einzige mit Noah. So richtig kann man ihn dann nicht als ihren neuen Therapeuten betrachten, denn er hat ja theoretisch nur hospitalisiert. Und danach lässt Georgie ihre Therapie sein und geht nicht mehr hin. Ihre „blauen Tage“, wie sie ihre depressiven Tage nennt, kommen dann nur noch sporadisch bis gar nicht mehr vor. Das ist für mich nicht realistisch, besonders wenn sie vorher jahrelang in Therapie war.  Für mich war ganz klar, dass dies nur als Aufhänger genutzt wurde, um ein Problem zwischen die zwei Protagonisten einzuführen. Wirklich schade, denn das Thema ist wirklich sehr wichtig.

Mit den Charakteren Georgie und Noah wurde ich leider auch kaum warm und dies ist wohl der Hauptgrund, warum ich nicht richtig in das Buch hineinfand.

Georgie ist mir zu weinerlich und macht sich schnell von Noah abhängig, denn schon nach ihrem ersten Treffen ist sie am Boden zerstört, weil sie keine Nummern ausgetauscht haben und sich wohl nicht wiedersehen werden. Dies endet in einem großen Drama und viel Geheule. Für mich war das zu viel, besonders nach einem einzigen Treffen. Diese großen Gefühle konnten mir nicht vermittelt werden und deshalb konnte ich diese ganze Theatralik auch nicht ganz nachvollziehen.

Des Weiteren mochte ich nicht, dass sie sich so ziemlich alles von ihm gefallen ließ. Er stößt sie von sich, macht per SMS mit ihr Schluss und sie nimmt ihn ohne mit der Wimper zu zucken zurück. Anstatt das sie mal richtig sauer und verletzt ist, heult sie ihm eigentlich nur hinterher. Ich finde es schade, dass sie sich selbst  als nicht so wichtig erachtet, dass sie sowas mit sich machen lässt.

Noahs Zwiespalt einerseits mit Georgie zusammen sein zu wollen und andererseits seinen Job nicht zu gefährden, konnte ich schon nachvollziehen. Allerdings war er nicht sehr glaubhaft und vorallem standhaft,  denn er ist es derjenige, der immer wieder Georgies Nähe sucht und ihr damit auch falsche Hoffnungen macht. Sie lässt es zu und kurz darauf stößt er sich wieder von sich. Wie Noah so mit Georgie umgeht, hat mir einfach nicht gefallen.

Mir hat hier leider einiges nicht zugesagt und deshalb konnte mich das Buch auch leider nicht überzeugen. Die großen Gefühle wurden mir nicht vermittelt und die Geschichte schaffte es leider nicht mich zu berühren.