Rezension

Konnte mich nicht überzeugen

Eine Nacht mit dir -

Eine Nacht mit dir
von Laura Jane Williams

„Eine Nacht mit Dir“ war das erste Buch, welches ich von der Autorin Laura Jane Williams gelesen habe. Das Buch hatte mich bereits mit seinem ansprechenden Cover und dem vielversprechenden Klappentext neugierig gemacht.

Für Ruby markiert die heutige Nacht das Ende ihrer Zeit in London, und sie ist erleichtert. Obwohl sie nicht explizit vor ihrem Ex-Freund davonläuft, kommt ihr der aufregende Job in Manchester gerade zur rechten Zeit. Sie möchte sich selbst finden, als Filmemacherin Karriere machen und sich von niemandem ablenken lassen.
Gleichzeitig bedeutet diese Nacht für Nic den Beginn seines London-Abenteuers. Nach einer schmerzhaften Trennung verspürt er eine unbändige Sehnsucht danach, sich in das lebhafte Großstadtleben zu stürzen.
Die Schicksale von Ruby und Nic werden auf unerwartete Weise miteinander verknüpft, als ein Sofa, das Ruby loswerden möchte und das Nic gut gebrauchen kann, sie zusammenführt. Zwischen ihnen entsteht eine unmittelbare Verbindung, die das Potenzial für etwas Außergewöhnliches in sich trägt. Doch gibt es ein Hindernis: Ihre Lebenswege scheinen in verschiedene Richtungen zu führen. Nach dieser einen besonderen Nacht könnten sie gezwungen sein, sich für immer voneinander zu verabschieden – oder gibt es eine Möglichkeit, dass ihre Wege sich doch noch einmal kreuzen werden?

Die Erzählung wechselt zwischen Rubys und Nics Perspektiven hin und her, was uns einen Einblick in die Gedanken und Emotionen beider Hauptcharaktere ermöglicht. Schon zu Beginn der Geschichte werden wir Zeuge ihrer ersten gemeinsamen Nacht, die eher von Leidenschaft als von tiefgreifenden Gesprächen geprägt ist. Diese flüchtige Beziehung wirkt auf den ersten Blick ein wenig oberflächlich, da sie sich hauptsächlich auf körperliche Anziehung gründet. Dass beide sich als (eine Art) Seelenverwandte sehen, ohne wirklich miteinander gesprochen zu haben, erscheint daher etwas ungewöhnlich.

Die Trennung, die am nächsten Tag bevorsteht, ist vorhersehbar, da Ruby nach Manchester zieht und Nic sich gerade erst in London niedergelassen hat. Beide haben zudem kürzliche Trennungen hinter sich und vor allem Ruby ist nicht bereit für eine neue Beziehung.

Leider konnte mich dieser Teil der Geschichte nicht wirklich berühren oder in eine romantische Stimmung versetzen, obwohl ich mir in Anbetracht des Klappentextes einen romantischen Roman erhofft hatte. Möglicherweise hatte ich zu hohe Erwartungen an die Handlung gesetzt.

Ein weiterer wichtiger Handlungsstrang der Geschichte ist Rubys Filmprojekt, bei dem sie JP, einen 96-jährigen Mann, begleitet, der seine verlorene Liebe von früher wiederfinden möchte. Dieser Teil der Geschichte hatte das Potenzial, berührend und tiefgründig zu sein. Leider empfand ich die Umsetzung als enttäuschend. Insbesondere die Tatsache, dass Ruby mit JP, den sie gerade erst kennengelernt hat, so offen über ihr Sexualleben spricht, wirkte unangemessen und unrealistisch.

Die Charaktere des Buches konnten mich leider ebenfalls nicht überzeugen. Ich konnte mich nur schwer in sie hineinversetzen, und niemand erschien mir wirklich sympathisch.

Der Schreibstil von Laura Jane Williams war zweifellos ansprechend und flüssig zu lesen. Dennoch habe ich erheblich länger gebraucht, um das Buch zu beenden, da mich die Geschichte nicht wirklich gefesselt hat.

Letztendlich konnte mich die Handlung in keiner Weise berühren, und die erwartete Romantik blieb aus. Die emotionalen Verbindungen zwischen den Charakteren kamen für mich nicht authentisch rüber, und insgesamt blieb die Geschichte hinter meinen Erwartungen zurück.