Rezension

Konnte mich nicht überzeugen: zu viel drumrum

Krähenmädchen - Erik Axl Sund

Krähenmädchen
von Erik Axl Sund

Bewertet mit 2.5 Sternen

Dieser Krimi konnte mich so gar nicht überzeugen. Zu Beginn haben mich die verschiedenen Blickwinkel noch neugierig gemacht. Drei Perspektiven wechseln sich ab: Polizistin Jeanette, Psychologin Sofia und dann noch aus der des Täters. Die Hintergründe zu dem Familienleben der beiden erstgenannten Protagonisten war anfangs auch noch hilfreich, aber dann doch etwas langweilig: Beide scheinen unzufrieden mit ihren Partnern. Die Tatsache, dass sie sich dann direkt beim ersten Treffen zueinander hingezogen fühlen, ging mir etwas zu schnell. Auch die Konsequenzen die dies für das Familienleben von Jeanette hat, werden meiner Meinung nach nur notdürftig erwähnt. Diesen Teil der Handlung hätte man definitiv mit gutem Gewissen weglassen könnten.

Der eigentliche Fall gerät immer mehr in den Hintergrund: In Stockholm tauchen nacheinander die Leichen von kleinen Jungen auf, die alle ähnlich starke Verletzungen aufweisen, die auf Missbrauch hindeuten. Die Jungen sind nicht aus Schweden, sondern scheinen aus anderen Ländern nach Schweden gekommen zu sein und hier auf der Straße zu leben.

Diese an sich brisante Thematik geht in den Alltagsproblemen der Polizisten unter. Recht schnell wird dem Leser dann auch schon eine Auflösung geliefert, so dass man sich die letzten 150 Seiten eigentlich nur noch fragt, wann es endlich vorbei ist. Allerdings ist es Jeanette in diesem Buch nicht gegönnt den Fall zu lösen. Anders als in anderen Krimireihen gibt es ein offenes Ende. Die Fortsetzung "Nabenkind" erscheint am 15.9. Mich hat dieser erste Roman überhaupt nicht überzeugen können. Das Ende hat mich nicht spannend zurückgelassen, so dass ich mir die Fortsetzung definitiv nicht kaufen werde.