Rezension

Konnte mich nicht völlig überzeugen

Das Mädchen mit den gläsernen Füßen - Ali Shaw

Das Mädchen mit den gläsernen Füßen
von Ali Shaw

Bewertet mit 3 Sternen

Klappentext:

Seltsame Dinge gehen auf den Inseln von St. Hauda´s Land vor: Eigentümliche geflügelte Kreaturen schwirren umher, in schneebedeckten Wäldern versteckt sich ein Tier, das mit seinem Blick alles in Weiß verwandelt, im Meer sind wundersame Feuerwerke sterbender Quallen zu beobachten … und Ida Maclaird verwandelt sich langsam, von den Füßen aufwärts, zu Glas.

Nun kehrt sie an den Ort zurück, wo alles begann, in der Hoffnung, Hilfe zu finden. Doch stattdessen findet sie die große Liebe: Mit ihrer traurigen und trotzigen Art schafft Ida es, die Knoten in Mida´s Herzen zu lösen.

Gemeinsam versuchen sie, das Glas aufzuhalten.

Handlung:

Ida ist ein junges Mädchen, das ihre Jugend genossen und ausgelebt hat. Nach einem Urlaub auf St. Hauda´s Land fängt sie an, sich in Glas zu verwandeln. Sie kehrt auf die Inseln zurück um einen Mann zu finden, der evtl. etwas über diese seltsame Verwandlung weiß – trifft aber auf den schüchternen, exzentrischen Midas, der sehr mit seiner Vergangenheit zu kämpfen hat. Aber es spielen noch andere Charaktere eine Rolle: Gustav, der gutmütige Freund von Midas, Henry Fuwa – der Mann, der etwas über das „gläserne Geheimnis“ kennt und Carl Maulsen, der mit Ida´s Mutter sehr lange befreundet war.

Auf der Suche nach Hilfe kommen sich Ida und Midas näher, doch ihre zarten Versuche werden von Midas´ gehemmten Charakter gebremst und während er versucht, sie zu retten ist es Ida, die ihn aus seiner Einsamkeit befreit.

Die eigentliche Handlung wird immer wieder mit Rückblicken versehen, die einem die Vergangenheit und Entwicklung der Charaktere näherbringen.

Schreibstil:

Wie ein ruhiger, träger Fluss, der im Sonnenlicht glitzert – ist das erste, was mir dazu einfällt.

Eine eigentümliche ruhige Sprache, die schön zu lesen ist, aber immer von einer melancholischen Grundstimmung geprägt ist. Ohne Höhen und Tiefen, ohne Spannung und Tempo.

Charaktere:

Sowohl Ida und Midas als auch die Nebenfiguren haben etwas sehr besonderes an sich. Alle haben Schicksalsschläge, die sie seit langer Zeit mit sich herumtragen und nicht jedem gelingt es, aus diesen selbstgestrickten Mustern auszubrechen. Ich konnte mich gut in die Charaktere hineinversetzen, aber mich leider mit keinem wirklich identifizieren. Der Schwerpunkt lag auf den zwischenmenschlichen Beziehungen und obwohl hier sehr feinsinnig darauf eingegangen wurde, konnte ich mich nicht wirklich darauf einlassen.

Fazit

Mich hat das Buch mit gemischten Gefühlen zurückgelassen. Trotz der schönen Erzählsprache und der faszinierenden Idee fehlen mir teilweise die Zusammenhänge – wie lose Fäden, die eine Zeitlang miteinander verknotet werden, um sich dann einfach aufzulösen, ohne Erklärung der vielen rätselhaften Andeutungen. Der Sinn des Ganzen ist mir hier irgendwie verloren gegangen.

Lieblingszitat:

„Doch ein Mensch hatte mehr Schichten, als eine Analogie von Jacken und Anoraks erfassen konnte, und Ida hatte den Verdacht, dass, während man sich die äußeren Schichten vom Leib schälte, innen bereits neue geschneidert wurden.“

© Aleshanee