Rezension

Konnte mich nicht vollends überzeugen

Im Schlaf komm ich zu dir - Jennifer R. Johansson

Im Schlaf komm ich zu dir
von Jennifer R. Johansson

»Im Schlaf komm ich zu dir« von Jennifer R. Johansson ist ein Jugendbuch mit Mystery- und Thrillerelementen und einer außergewöhnlichen, leicht verstörenden Handlung.

Der siebzehnjährige Parker ist total am Ende: Seit vier Jahren hat er nicht mehr geschlafen. Stattdessen ist er dazu verdammt, Nacht für Nacht die Träume desjenigen mitzuerleben, dem er vor dem Schlafengehen zuletzt in die Augen geschaut hat. Er durchleidet fremde Ängste, erfährt dunkelste Geheimnisse – und darf niemals selbst träumen oder schlafen. Wenn sich nicht schnell etwas ändert, wird er sterben. Da trifft er Mia, und in ihren entspannenden Traumbildern findet er endlich Ruhe. Er beginnt sie zu verfolgen, um sicherzustellen, dass er in ihren nächtlichen Visionen landet. Doch damit erweckt er ihr Misstrauen. Denn sie wird schon längere Zeit von einem gefährlichen Stalker verfolgt. Plötzlich sind sie beide in höchster Gefahr.

Der Roman ist in 32 nummerierte Kapitel unterteilt und wird aus Parkers Sicht in der Ich-Form erzählt. Die Geschichte handelt von Freundschaft, (heimlicher) Liebe, Stalking und Konkurrenzkampf und startete sehr vielversprechend. Doch die anfängliche Begeisterung ließ bei mir schnell nach. Ungefähr nach der Begegnung zwischen Parker und Mia wurde mir die Handlung zu langatmig und zog sich wie Gummi. Ich konnte keine Verbindung zu den Figuren aufbauen und es kam für mich keine richtige Spannung auf. Natürlich trieb mich die Frage „Wer denn nun der Stalker ist?“ voran, dennoch musste ich mich teilweise durch die Seiten quälen.

Im Großen und Ganzen würde ich das Buch auch eher in das Genre Mystery einordnen. Denn diese Elemente hat die Autorin perfekt eingefangen. Im Laufe der Geschichte befindet sich Parker auf einem schmalen Grad zwischen Richtig und Falsch, Gut und Böse und zwischen Halluzination und Realität. Die Grenzen zwischen seinen Träumen und der Realität beginnen zu verschwimmen und er fängt langsam an, an sich selbst zu zweifeln. Diese Emotionen gingen auf mich über und ich wußte auch nicht mehr, was ich noch glauben soll. Als diese Entwicklung anfing, wurde mir Parker allerdings auch immer unsympathischer.

Jedoch konnte der Showdown wieder einiges rausreissen und mich positiv überraschen. Denn das Ende war anders als erwartet und ließ das Spannungslevel für kurze Zeit ansteigen.

Fazit: Eine interessante Geschichte. Doch leider wurde das Potenzial dieses Romans meiner Meinung nach nicht ganz ausgeschöpft. Auch wenn mich der Roman nicht vollends überzeugen konnte, ist er trotzdem lesenswert!