Rezension

konnte mich nicht wirklich packen

Alles richtig gemacht - Gregor Sander

Alles richtig gemacht
von Gregor Sander

Bewertet mit 3 Sternen

Gregor Sander erzählt in diesem Roman auf 232 Seiten in zwei Strängen eine Geschichte, die sich über 40 Jahre hinzieht.

 

Der Roman beginnt mit dem heutigen Leben des Dr. Thomas Piepenburg, Anwalt in einer Partnerkanzlei in Berlin, der anscheinend für Geld fast alles macht, sehr arroganz und selbstgefällig wirkt und dessen Frau vor einer Woche mit den beiden gemeinsamen 13-jährigen Zwillingstöchtern ausgezogen ist ohne ihren Aufenthaltsort preiszugeben.

In dieser Situation, zehn Jahre haben sie sich nicht gesehen, sucht Daniel seinen Freund Thomas auf und nach einem gemeinsamen Essen haben beide das Gefühl, es wäre alles wie früher. Ein bisschen so wirkt es auch auf mich, denn Thomas läßt seinen Freund nicht in dem Haus übernachten, in dem er nun alleine wohnt, sondern quatiert ihn in einem abgewrackten und leergezogenen Altbau ein, dessen Schlüssel Thomas von einem seiner Spekulanten-Mandanten zuvor ausgehändigt bekam.

 

Im zweiten Handlungsstrang erfährt man über die gemeinsame Schulzeit in Rostock von Thomas Piepenburg, selbstverständlich aus wohlsituiertem Elternhaus kommend und Daniel Rehmer, der mit seiner alleinerziehenden sehr jungen, berufstätigen Mutter in ganz anderen Lebensumständen aufgewachsen ist.

 

 

 

Für mich wirkt diese Freundschaft, zwischen Thomas und Daniel, die aus ganz unterschiedlichen Verhältnissen kommen und offensichtlich auch bleiben, genau wie die ganze Geschichte sehr oberflächlich, auch wenn man am Rande einiges über das Leben in der ehemaligen DDR, dem Mauerfall und der Zeit danach lesen kann.

Ich selber kenne mich weder in Berlin noch in Rostock aus, denke, für jemanden, der dort aufgewachsen ist oder dort lebt, sind die aufgeführten Strassennamen und Örtlichkeiten wesentlich interessanter und vielsagender als für mich. Mich konnte dieser Roman leider nicht wirklich in den Bann ziehen; mir fehlte da eindeutig Tiefe, was bei einer Geschichte, die 40 Jahre beinhaltet und nur 232 Seiten zur Verfügung hat, auch schwer umsetzbar sein dürfte.