Rezension

Konnte mich nur manchmal erreichen

One True Queen, Band 1: Von Sternen gekrönt - Jennifer Benkau

One True Queen, Band 1: Von Sternen gekrönt
von Jennifer Benkau

Bewertet mit 3.5 Sternen

Lyaskye ist ein Königreich in einer Parallelwelt. Ihre Königinnen holt es sich aus unserer Welt. Denn Lyaskye hat einen Willen und ein Bewusstsein, außerdem ist das Königreich weiblich. Eines Tages holt sie sich Mailin. Doch Mailin will nur eins, auf dem schnellsten Weg wieder zurück in unsere Welt. Aber dies scheint ausgeschlossen…

Jennifer Benkau konnte mich mit ihrer Geschichte um das Königreich Lyaskye und Mailin nur ganz selten erreichen. Großteils konnte ich einfach nicht in die Geschichte eindringen und Teil der Erzählung werden, sondern blieb eine unbeteiligte Zuschauerin der Ereignisse.

Im ersten Teil lag dies bestimmt an dem jungen Mann, den Mailin Peter nennt. Mit ihm zieht sie durch die gefährlichen Wälder. Peter ist sehr wortkarg, lüftet kaum mal ein Geheimnis. Dadurch erfährt weder sie etwas, noch ich als Leserin. Das einzige, was ich erfahre ist, dass es in diesem Reich gefährlich ist, ganz besonders für Mädchen aus der anderen Welt, sprich unserer Welt.

Im zweiten Teil landet Mailin in der Hauptstadt. Hier trichtert man ihr ein, nicht gegen den Willen Lyaskyes zu verstoßen. Sich nicht an die Regeln zu halten, ist gerade für sie wieder besonders gefährlich. Immer schön anpassen! Im nächsten Schritt zieht sie nun alleine durchs Reich.

Für mich war schnell der Punkt gekommen, an dem ich mit jeder Seite kämpfte. Immer wieder habe ich mich gefragt, was die anderen Leser/innen in diesem Buch lesen, was ich nicht finde. Denn die Rezensionen, die ich bislang gefunden habe, sind alle sehr positiv. Nur ich breche nicht in Begeisterungstürme aus. Bei mir verfestigt sich mit jeder Seite der Eindruck, dass ich mich von einem wunderschönen Cover habe blenden lassen.

Die Figuren bleiben sehr lange blass und leblos. Jennifer Benkau schafft es bis zur Hälfte des Buches nicht, ihnen Leben einzuhauchen. Viele Akteure bleiben bis zum Ende des Buches blutleer. Da ist z. B. die aktuelle Königin, die keine festen Konturen annimmt, nur im Schatten angelegt ist. Lediglich Mailins Handlungen werden von Anfang an hinreichend erklärt. Doch sie schafft es nicht, mich so zu fesseln, dass ich das Buch mit Begeisterung lese.

Etwa nach der Hälfte des Buches wird die Geschichte einen kurzen Moment spannend. Denn Mailin tritt endlich in lebendige Interaktion mit anderen Figuren. Sie knüpft Kontakte, schließt Freundschaften. Doch diese Flamme erlischt schnell wieder und ich durfte mich erst einmal weiter durchbeißen. Als die Geschichte dann noch in eine bösartige Intrige umschlägt, überlege ich, ob ich es nun endgültig abbrechen soll. Ich habe es nicht getan und wurde mit einem, wie ich finde schönen Ende belohnt.

Positiv hervorzuheben ist zudem, dass das Buch Wendungen enthält, auf die ich in meinen kühnsten Träumen nicht gekommen wäre. Das Ende sorgt dafür, dass ich nun wohl doch den zweiten Teil lesen werde. Ich hoffe, es lohnt sich.