Rezension

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Konnte nicht voll überzeugen

Ewiglich die Sehnsucht - Brodi Ashton

Ewiglich die Sehnsucht
von Brodi Ashton

Inhalt
Ein Jahrhundert lang diente die 17-jährige Nikki Beckett Cole, einem so genannten Ewiglichen aus der Unterwelt, als Spenderin. Sie verlor während dieser Zeit alle Erinnerungen an ihr früheres Leben, bis auf die Erinnerung an ihre große Liebe Jack. Nach 100 Jahren darf sie in ihre Welt zurückkehren, um Abschied zu nehmen. Denn ihr bleiben nur sechs Monate, bis sie für immer in die Unterwelt verbannt wird...

Rezension
Der Schreibstil der Autorin ist einfach gehalten und lässt sich flüssig und schnell lesen. Das Buch ist in 33 Kapitel unterteilt. Erzählt wird aus der Sicht der Protagonistin Nikki, in der Ich-Form. Die Geschichte startet in der Gegenwart und immer wieder gibt es auch Rückblenden, in denen der Leser erfährt, wieso Nikki mit dem Ewiglichen Cole in die Unterwelt mitging.

Nikki ist für mich nicht unbedingt der typische sympatische Charakter, wie er normalerweise in Jugendbücher vorkommt. Anstatt mit aller Macht einen Ausweg aus ihrer so prekären und aussichtslosen Situation zu finden, lebt sie still vor sich hin und versucht gar nicht erst gegen ihr Schicksal anzukämpfen.

Nach 100 Jahren im Ewigseits, sind in der normalen Welt gerade einmal sechs Monate vergangen. Was ich als unlogisch empfand war, dass Nikkis Familie und ihre Mitmenschen gar nicht groß fragten, wohin sie verschwunden war. Alle stempelten sie ganz selbstverständlich als Drogensüchtige ab, die auf dem Trip war. Fast alle schienen sich schnell damit abgefunden zu haben, dass sie plötzlich weg war. Bis auf Jack.

Jack war der einzige, der Nikki suchte und sie nicht aufgab. Er war Nikkis große Liebe und er war einer der Gründe, weshalb sie mit Cole mitging. Jack ist ein durchtrainierter Footballspieler und bei den Mädchen sehr beliebt. Zudem sieht er natürlich auch sehr gut aus. Trotzdem machte ihn dies auch nicht unbedingt sympatisch. Die meiste Zeit blieb er ein blasser Charakter, der viel Selbstmitleid an den Tag legte angesichts der Tatsache, dass er seine Freundin verlor. Genau wie Nikki brauchte auch er fast die ganze Geschichte, um den Kampf gegen das scheinbar Ausweglose anzutreten.

Cole hingegen, der ja eigentlich der Böse in dieser Geschichte sein sollte, schließlich hatte er Nikki in die Unterwelt geführt und sich von ihr genährt, war mir am sympatischsten. Mit Nikkis Hilfe möchte er den Thron des Ewigseits erobern und er versuchte alles, um Nikki dazu zu überreden, sich ihm anzuschließen. Zu Beginn waren seine Bemühungen um Nikki sehr gespielt und künstlich. Doch später stellte sich mehr und mehr heraus, dass seine Gefühle ihr gegenüber doch ernster waren. Auf mich wirkte er trotz seiner scheinbar selbstsüchtigen Pläne nicht so oberflächlich. 

Die Idee der Geschichte, nämlich die alte griechische Mytologie und die moderne Welt miteinander zu verknüpfen, finde ich sehr interessant. Die Geschichte hätte jedoch um einiges spannender sein können. So kam erst in den letzten Kapiteln das ganze ins Rollen, nämlich dann, als Nikki entschied, sich nicht einfach kampflos geschlagen zu geben. Das Ende blieb dann auch recht offen und macht Neugierig auf den nächsten Teil.

Mein Fazit
Alles in allem eine ausbaufähige Geschichte, der es, zumindest in diesem Band, noch an Spannung und Tiefe mangelt. Ich möchte trotz dieser Kritikpunkte die Serie weiterverfolgen, denn es kommen einige Fragen auf. Zum Beispiel erfährt man nur Bruchstücke über das Ewigseits und die Ewiglichen. Ich bin gespannt, wie sich die Geschichte weiterentwickelt und vergebe drei Sternchen.