Rezension

Konnte nicht wirklich überzeugen

Die Milchpiraten - Kai Lüftner

Achtung, Milchpiraten
von Kai Lüftner

Bewertet mit 2.5 Sternen

Der erste Ferientag ist da und praktischerweise hat Bruno sturmfrei. Klar, dass die Jugenbande der Insel Pong bei ihm zu einer Party einfinden. Es gibt ein Lagerfeuer und es soll gegrillt werden – doch der Tag verläuft ganz anders als geplant und schon bald herrscht das Chaos. Ausgerechnet dann kündigt sich auch noch Oma Hertha an, da sie bei Bruno nach dem Rechten sehen will. Jetzt müssen die Bandenmitglieder schnell versuchen wieder alles in Ordnung zu bringen. Ob sie das schaffen?

Das Kinderbuch „Achtung, Milchpiraten!“ hörte sich für mich zunächst nach Spannung und viel Abenteuer an. Leider habe ich wohl etwas ganz anderes erwartet, denn nach dem Lesen war ich ein wenig enttäuscht. Obwohl das Buch doch einige Seiten stark ist, gibt es nicht besonders viel Handlung. Diese ist über weite Strecken auch nicht sehr spannend und richtige Höhepunkte gibt es leider auch nicht. Inhaltlich gesehen ist die Geschichte also recht schwach und ich weiß nicht, ob man Kinder für dieses Buch besonders begeistern kann.

Die Charaktere werden zu Beginn der Geschichte anhand von Illustrationen vorgestellt. Die Charaktere könnten wohl kaum unterschiedlicher sein in ihrer Zusammensetzung, aber vielleicht passen sie ja gerade deshalb so gut zusammen. Einige treten stärker hervor, da sie mehr handeln, andere hingegen bleiben blass. Ich konnte keine Verbindung zu den Charakteren herstellen und ich bin mir sicher, dass das auch Kindern schwer fallen dürfte.

Was mich jedoch am meisten gestört hat waren die Einträge von Matz, dem Obermilchpirat. Der Schreibstil hat mir über das ganze Buch hinweg gesehen schon nicht gefallen, da die Sätze sehr abgehackt sind und gerade Leseanfänger hier sicherlich stolpern werden. Doch die Matz-Einträge toppen wie gesagt alles: Hier wurde darauf geachtet, dass diese so verfasst waren, wie sie auch der Junge geschrieben hätte. Daher tauchen ziemlich oft Worte wie „issa“ oder „hatta“ auf. Mir persönlich gefällt so etwas in einem Kinderbuch überhaupt nicht. Dieses Buch lesen Grundschüler, sollen sie in ihrem nächsten Aufsatz auch so etwas schreiben? Gerade Kinderbücher sollten meiner Meinung nach ein gutes Vorbild in Dingen wie Rechtschreibung, Grammatik und co sein. Mir ist klar, dass das hier mit Absicht gemacht worden ist, aber ich sehe leider so gar keinen Sinn dahinter.

Die Aufmachung des Buches mit den Illustrationen hat mir als einziges richtig gut gefallen. Sie sind sehr schön und vor allem liebevoll gestaltet worden und ergänzen das Buch wirklich sehr gut. Mir gefällt es auch, dass sie nur in orange-braun gehalten worden sind, das gibt dem Buch seinen eigenen Touch.

Insgesamt gesehen verbirgt sich hinter „Achtung, Milchpiraten!“ eine nette Geschichte, die allerdings nicht besonders begeistern kann. Wer hier auf ein richtiges Abenteuer hofft, wird leider enttäuscht – für Kinder kann die Geschichte dennoch sehr interessant sein. Über den Schreibstil kann man sich streiten, ich empfand die Einträge als besonders störend. Die Illustrationen werten jedoch das ganze Buch noch einmal gehörig auf, sodass ich insgesamt noch 3 Herzen/Sterne vergeben kann.