Rezension

kontrastreich und spannend (4,5)

Magicae: Die eiserne Ordnung - Karin Kratt

Magicae: Die eiserne Ordnung
von Karin Kratt

Bewertet mit 4.5 Sternen

Die 19-jährige Saycia lebt in Kaledron, einer hochtechnisierten Stadt, in der die Bürger überwacht und jeder Regelverstoß hart bestraft wird. Obwohl sie die Konsequenzen kennt, widersetzt sie sich immer wieder den Vorschriften. Doch langsam kann sie den Bestrafungen nicht mehr standhalten. Saycia beschließt, zu fliehen. Sie rechnet damit, dabei zu sterben,, stattdessen lernt sie eine ganz neue Welt kennen...

Der Einstieg ins Buch fiel mir nicht ganz leicht. Kaledron ist anders, hart und grausam. Saycias Leben ist alles andere als leicht. Dass die junge Frau sich den Regeln widersetzt und damit die Bestrafungen in Kauf nimmt, die sie absolut nicht kalt lassen, macht sie direkt sehr sympathisch. Trotzdem habe ich etwas Zeit gebraucht, mich in den Gegebenheiten und Begrifflichkeiten zurechtzufinden. Dank des bildhaften Schreibstils kann man sich die ungewöhnliche Welt aber leicht vorstellen. Den Glossar habe ich wieder erst nach dem Lesen entdeckt (obwohl er im Inhaltsverzeichnis erwähnt war).

Außerhalb der Stadt erwartete Saycia ein völlig gegensätzliches Bild. Statt Technik trifft sie hier auf Magie, und auf ein eher einfaches Leben mit nur leichten technischen Hilfsmitteln.
Der Kontrast ist sehr faszinierend.
Da Saycia bisher nur die technische Welt kannte, ist verständlich, dass sie sich zunächst nur schwer mit der Existenz von Magie anfreunden kann. Dabei kommt auch die magische Welt mit ungewöhnlichen Ideen daher, die mir sehr gut gefallen haben.

Die Geschichte beginnt eher ruhig, nach und nach steigern sich dann Tempo und Spannung. Saycia lebt sich in dieser neuen Welt ein, um sie dann direkt wieder verlassen zu müssen. Von nun an bestimmen Flucht und Gefahren ihr Leben. Spannung, Dramatik und ein wenig Action erwarten den Leser.
Dabei begleiten sie sehr unterschiedliche, facettenreiche Figuren, die ihr das Leben nicht immer leicht machen. Besonders Ajun triebt sie mit seiner bevormundenden Art regelmäßig in den Wahnsinn, wobei sowohl witzige als auch emotionale Szenen entstehen.

Das Entdecken der Magie ist nicht die einzige unerwartete Aufdeckung, die Saycia macht. So hält die Handlung noch einige unerwartete Wendungen bereit.
Das Ende ist dann ziemlich offen und macht neugierig auf den nächsten Band.

Fazit: Hier prallen zwei völlig unterschiedliche, ebenso faszinierende wie grausame, Lebensräume aufeinander. Saycia muss, nachdem sich ihr Weltbild auf den Kopf stellt, ihren Platz in der richtigen der beiden Welten erst noch finden. Spannung und Dramatik bestimmen die Handlung, und auch die Emotionen kommen nicht zu kurz.