Rezension

konventionell

Ach, Virginia - Michael Kumpfmüller

Ach, Virginia
von Michael Kumpfmüller

Bewertet mit 3 Sternen

Michael Kumpfmüller schreibt über die letzten Tage der englischen Schriftstellerin Virginia Woolf, bevor sie 1941 in tiefster Depression den Freitod wählte und sich in einem Fluß ertränkte.

Zwar gibt es einige Erinnerungen, die thematisiert werden, aber überwiegend empfand ich den Roman als sehr düster und wenig einnehmend.

Mein Eindruck ist, dass diese Reduktion auf Virginia Woolf letzte Zeit ungeeignet ist, um die Bedeutung ihrer Persönlichkeit wirklich zu verdeutlichen und ihr Wirken und ihr Werk zu würdigen. Sie hat viel für die Literatur getan, schrieb auch experimentell. Das kann man von Michael Kumpfmüller nicht gerade behaupten, seine Mittel sind konventionell. Ich hatte mich auf eine ansprechende romanhafte Biographie gefreut, wurde aber ziemlich enttäuscht und die Intention des Autors wurde mir auch nicht klar.

Da kann man nur empfehlen stattdessen die Bücher von Virginia Woolf zu lesen, z.B. Mrs. Dalloway, Flush oder Orlando. Diese Bücher hatten wirklich Größe.

Kommentare

Schokoloko28 kommentierte am 03. Mai 2021 um 18:02

Da gebe ich Dir inhaltlich recht. Aber der Anfang und der letzte Teil des Buches fand ich gut!

gst kommentierte am 04. Mai 2021 um 16:01

Mrs. Dalloway hat mich nicht angesprochen, aber auf dieses Buch neugierig gemacht. Mal sehen, wie ich es finden werde und wann ich Zeit dazu habe.

Schokoloko28 kommentierte am 04. Mai 2021 um 19:24

Ich fand Mrs. Dalloway echt gut. War für mich aber auch ein hartes Stück Arbeit das Buch zu lesen. Ich glaube jetzt hätte ich nicht mehr die Muse.