Rezension

Koreanisch Kochen in Sketchnotes

Koreanisch Kochen! - Robin Ha

Koreanisch Kochen!
von Robin Ha

Bewertet mit 5 Sternen

Robin Ha war ein typisches südkoreanisches Kind, für das die Mutter gesunde Gerichte kochte und das während des Studiums kaum Zeit zum Selbstkochen fand. Das änderte sich mit einem Sprachaufenthalt in Italien und ihrem Umzug nach New York. Wenn die Wege zu beliebten Restaurants in der Großstadt weit sind, kann zuhause Kochen erheblich stressfreier sein als in die Stadt zu fahren. Als Cartoonistin entwickelt  Robin Ha  die kochende Koreanerin Dengki, mit der sie auf Tumblr bekannt wird.

Has Kochbuch besteht aus Comic-Seiten, die aus ihrem Leben berichten und z. B. über koreanische Sitten informieren. Der Kochbuch-Teil ist zum großen Teil in Sketchnotes gehalten und wie andere Kochbücher auch  in Lebensmittel-Kategorien gegliedert: Fleisch, Meeresfrüchte und Fisch, Suppen, Nudeln, Porridge, Reiskuchen für verschiedene Zwecke, Reisrollen = Sushi, Marinaden, Pfannkuchen, Snacks und Fusionsküche (Integration ausländischer Spezialitäten in die einheimische Küche) sind ebenso geboten wie Hühnersuppe für die Seele im koreanischen Stil.

Die Kombination von Sketchnotes und Listen finde ich optisch ansprechend und sehr gut zu merken. 7 Grundzutaten der koreanischen Küche (Sojasauce, Fischsauce, gerösteter Sesam, Sesamöl, Sojabohnenpaste, Chilipaste  und Chiliflocken) lassen sich ebenso leicht  merken wie die 16 Lebensmittel, die ein koreanischer Kühlschrank enthält, oder  die Dauerlebensmittel aus einer koreanischen Speisekammer. Wer bereits andere asiatische Küchen ausprobiert hat, hat außer den Chili-Varianten vermutlich schon alle nötigen Lebensmittel und eine Wokpfanne im Haus. Eine Umstellung kann das Reiskochen und allgemein das sprudelnde Kochen in einem sehr großen Topf sein. Mich haben besonders die koreanischen Nudelsorten angesprochen (aus Weizenmehl, Süßkartoffelmehl, Buchweizen, flache Nudeln und Udon), die sich problemlos lagern lassen, selbst wenn man keinen koreanischen Supermarkt in der Stadt hat und sie im Versand beschaffen muss.

Sketchnotes als Mittel zur Informationsvermittlung haben mich hier endgültig  überzeugt, sie konzentrieren sich auf das Wesentliche und sprechen das Bildgedächtnis des Lesers an. Das Lettering ist klar und gut lesbar, die Wahl der kräftigen Farben von Dengkis Hanbok wiederholt sich in den Illustrationen und strahlt eine optimistische Wirkung aus.