Rezension

Korruption, Gier, keine Skrupel - ein fesselnder Skandalfall für Eberhardt und Jarmer!

Die letzte Lügnerin -

Die letzte Lügnerin
von Florian Schwiecker

Bewertet mit 4 Sternen

Schmutzige Geschäfte, menschliche Abgründe, Skrupellosigkeit und die vor allem die brennende Frage - hängt Rocco Eberhardts Vater mit drin?

"Die letzte Lügnerin" von Florian Schwiecker und Prof. Dr. Michhael Tsokos ist als Taschenbuch mit 272 Seitten bei Knaur TB erschienen.

Ein neuer  Fall für das bewährte Team Eberhardt und Jarmer, und diesmal wird es für Rocco Eberhardt besonders brisant, denn es scheint, als ob sein Vater in einen Polit-Skandal verwickelt ist, der sich um schmutzige Immobiliengeschäfte und den Berliner Bausenator Dieter Möller entsponnen hat. Als dann der Kopf des Tontechnikers des Videos, das die Machenschaften des Bausenators auffliegen liess, auf Jarmers Seziertisch landet, liegt der dringende Verdacht nahe, Möller könne ein Mörder sein - und Eberhardts Vater diesen decken...!

Auch mit diesem dritten Justizkrimi (der übrigens in sich abgeschlossen ist und daher unabhängig von den Vorgängern gelesen werden kann), in dem der Rechtsanwalt Rocco Eberhardt und der Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer die Hauptrollen spielen, legt das Autorenduo Schwiecker und Tsokos einen spannenden Fall mit einer hohen politischen Brisanz vor, der mich von Beginn an fesseln konnte.

Die kurzen Kapitel und schnellen Szenenwechsel sorgen für kurzweilige Unterhaltung und ein rasantes Tempo.

Die Dispute zwischen Rocco und seinem Vater, die aufkeimenden Zweifel und auch die Unstimmigkeiten mit Jarmer betonen die menschliche Komponente und zeigen deutlich, welch wichtige Rolle Vertrauen grundsätzlich spielt und wie häufig Korruption und die Gier nach Macht überhand nehmen und alles Positive überschatten.

Auch Staatsanwältin Claudia Spatzierer, der Privatdetektiv Tobias Baumann und Hauptkomissarin Jana Hardenberg in den Nebenrollen haben mir ausgesprochen gut gefallen, bei ihnen handelt es sich ebenfalls um facettenreich angelegte und liebevoll ausgearbeitete Charaktere.

Durch das Fachwissen der Autoren ist der Plot erneut ausgesprochen authentisch, dabei clever durchdacht und unbedingt glaubhaft. Tiefe Einblicke in die Rechtsmedizin und hochinteressante Verhandlungstage bei Gericht machen diesen Justizkrimi zu etwas ganz Besonderem. Die Anlehnung an reale Fälle blitzt immer wieder durch, was mir sehr gefallen hat.

Die Thematik als solche war mir bisweilen etwas zu dröge, daher vergebe ich hier nur 4 von 5 Sternen - aber das ist ausschließlich persönliches Empfinden.

Brisant, fesselnd und authentisch, somit eine ganz klare Leseempfehlung!