Rezension

Kraftvoll, imposant und vielseitig

Ashblood - Die Herrin der Engel
von Garth Nix

Bewertet mit 5 Sternen

Wenn es irgendwo um Engel geht, bin ich direkt dabei. Somit war „Ashblood: Die Herrin der Engel“ von Garth Nix einfach perfekt für mich. Als Sahnehäubchen obendrauf mit Musketiervibes. Liebe ich.
Doch kann dieser Roman auch als Einzelband funktionieren?
Ich hatte berechtigterweise diesbezüglich meine Zweifel, zumal diese Story wirklich gewaltig ist. Aber meine Sorge war völlig umsonst, ich habe es einfach nur geliebt.
Warum, ist mir selbst nicht ganz klar.

Der Schreibstil des Autors ist sehr fesselnd und atmosphärisch. Ich mochte die Dunkelheit, die versteckte Emotionsgewalt und die tiefgreifenden Elemente unglaublich gern.
Man bekommt es hier mit einigen Charakteren zu tun. Wovon mir wohl die Namen wohl am meisten Kopfzerbrechen bereitet haben. Ich konnte mir sie schlichtweg nie merken. Bis auf die Engelsmagierin Liliath, dabei ist dieser Name auch sehr gewöhnungsbedürftig.
Aber sie hat eine sehr elementare Rolle und gerade dieser Umstand hat mich unglaublich fasziniert. Zudem geht sie nicht gerade zimperlich mit ihren Untertanen um,was schon ziemlich heftig war. Wie skrupellos und gleichzeitig galant sie agiert hat, war schockierend und großartig zugleich.
Bezüglich ihrer Vergangenheit hätte man jedoch etwas mehr herausholen können, das war mir schlichtweg zu wenig.
Die Charaktere selbst sind sehr interessant und vielseitig gestaltet. Sie wuchsen schnell ans Herz, wodurch man sehr mitgefiebert hat.
Die Perspektiven wechseln immer wieder, je nachdem, wer gerade im Zentrum des Geschehens steht.

Der Einstieg fiel mir gar nicht mal so leicht. Es ist wahnsinnig viel auf mich eingestürmt und ich musste es erst mal sortieren.
Doch danach hab ich mich mitten ins Getümmel gestürzt, ganz Musketier-like.
Es geht sehr rasant zu. Denn die Bedrohung ist real.
Zudem treffen hier vier Menschen aufeinander, die einiges durchzustehen haben. Simeon, Henri, Agnez und Dorothea haben keine Ahnung, worauf sie sich hier einlassen und was das Ganze noch mit ihnen machen wird. Sie wachsen daran und über sich hinaus und gerade diese Entwicklung ist großartig.
Das Ganze spielt in längst vergangenen Zeiten. Ein Jahr wird nicht genannt, aber ich gehe vom 18. Jahrhundert aus. Ich kann mich aber auch täuschen.
Interessant war hier vor allem die Geschichte um die Aschblut Plage, die enorm tiefgreifend geschildert wurde.
Es entbrennt ein großer Kampf, denn Liliath ,die ihren eigenen Plan verfolgt, muss aufgehalten werden.
Und obwohl man denkt, diese Story würde geradlinig verlaufen, tut sie das eben nicht.
Intrigen, Kämpfe, Manipulationen.
Ich war förmlich im Himmel. Es war so rasant und kraftvoll, ohne das Wesentliche aus den Augen zu verlieren.
Mir schwirrt noch immer der Kopf von den ganzen Eindrücken.
Dem Autor gelingt es gekonnt, Wendungen einzubringen, die ich so einfach überhaupt einfach gar nicht erwartet habe.
Absolut gelungen. Ich hatte definitiv meinen Spaß. Hier hat einfach alles gepasst.

Fazit:
Garth Nix hat eine ganz eigene Art für Dramatik, Spannung und Emotionalität zu sorgen.
„Ashblood: die Herrin der Engel“ hat mich rundum begeistert.
Kraftvoll, imposant und vielseitig.
Genau das, was ich mir erhofft hatte.
Wer es gern rasant und actionreich mag und auch Wert auf Emotionen legt, ist hier definitiv richtig.