Rezension

krank, rasant und faszinierend

Fight Club
von Chuck Palahniuk

Bewertet mit 4 Sternen

Das Buch ist rasant, die Zeit- und Erzählsprünge anspruchsvoll und die Sprache einfach. Und eben dieses "einfache" lässt einen noch eine viel höhere Geschwindigkeit aufnehmen in der sich die mehr als kranke Geschichte hin zum nicht zu vermeidenden Abgrund wirbelt.

Die Atmosphäre des Stadtlebens, die Lebensunlust die in die absurdesten Interessengebiete der bzw. des Protagonisten gipfelt und auch das entwickelte Beziehungsgeflecht in sich werden sehr eindrucksvoll dargestellt. Die Schnittstellen zur Außenwelt des Ich-Erzählers sind jeweils als massive Störung eines inneren Dialogs inszeniert.  

Ich bin der festen Überzeugung, das "Fight Club" nicht unbedingt so erfolgreich ist, weil der Autor dem Leser eine gewisse Gedanken- und Interpretationslinie bereit gelegt hat. Vielmehr die Fülle der Interpretationsmöglichkeiten selbst in kleinen Abschnitten des Buches macht dessen Breitenwirkung aus. 

Es ist hochinteressant einen Blick in die zugegebenermaßen etwas merkwürdige Phantasie des Herrn Palahniuk zu werfen. Wobei ich auf der anderen Seite eher nicht mir ihm ein Bier trinken und vor allem niemals mit ihm etwas essen gehen wollen würde. 

4*