Rezension

Krass gut

Glut -

Glut
von Sven Petter Naess

Bewertet mit 5 Sternen

Dieses Buch konnte ich nicht mehr aus der Hand legen, ich fand es super spannend. Harinder Singh und Rachel Hauge werden als Ermittler nach Elvestad geschickt, um einen Mord aufzuklären. Harinder, weil er in dieser Stadt gelebt hat. Was niemand weiß: Es war keine schöne Zeit für ihn. So gibt es im Buch immer wieder Rückblenden in die frühere Zeit, die sich aber wunderbar in die bestehende Geschichte einfügen.

Die beiden Ermittler sind sehr explizit ausgearbeitet, sehr vielschichtig und durch und durch positiv, was ich toll finde, denn im Kontrast dazu ist die Geschichte sehr düster. Und blutig. Mit richtigen Schockmomenten. Es gibt viele Grausamkeiten und ich würde das Buch eher als Thriller denn als Krimi einordnen.
Der Schreibstil ist super, sehr bildhaft und perfekt in der Balance zwischen Beschreibungen und Action. Wobei ich bei Büchern, die in Skandinavien spielen, oft das Problem habe, mich richtig zu orientieren, wegen der doch sehr fremd anmutenden Weg- und Straßenbeschreibungen.

Das Kleinstadtflair ist unglaublich gut eingefangen und beschreibt die Abgründe, die hinter Haustüren lauern, die von außen betrachtet nur als spießig gelten können. Und über Generationen gewachsene Machtverhältnisse, die niemand in Frage stellt, aus Angst vor Nachteilen, Mobbing oder Schlimmerem.

Die Bösen in diesem Buch sind extrem böse und man weiß als Leser lange nicht, wer schuldig ist und wer nicht, das hat mir sehr gut gefallen.
Fazit: Ein wahnsinnig guter Skandinavien-Thriller mit allen Elementen, die er braucht, gute Ermittler und jede Menge Action.