Rezension

"Krauts" in America ...

Im Land der Apfelblüten - Harmony Verna

Im Land der Apfelblüten
von Harmony Verna

Bewertet mit 3 Sternen

Nachdem ich in letzter Zeit so viele Romane gelesen hatte, die in Deutschland um die Zeit vom Ersten   bis zum Zweiten Weltkrieg spielten, reizte mich an diesem Buch, dass die Story diesmal über dem großen Teich an der Ostküste Amerikas spielt. Schon nach wenigen Seiten fühlte ich mich zu Hause in Uniontown, Pennsylvania, bei Frederick und Carolin Houghton, die zwar in recht bescheidenen Verhältnissen lebten, aber glücklich schienen. Durch den Ehrgeiz des Vaters scheint sogar Sohn Andrews Wunsch Tierarzt zu werden irgendwo am Horizont in Erfüllung gehen zu mögen. Doch dann passiert ein großes Unglück und nichts wird mehr so sein, wie es mal war. Andrew wird fortgeschickt ... Im zweiten Erzählstrang lernen wir Lily Morton kennen, die mit ihrer Schwester und deren Mann zusammen im ländlichen Plum, Pennsylvania, lebt. Hier scheint es alles andere als harmonisch zu zugehen. Schließlich treffen Andrew und Lily aufeinander …

So weit so gut, doch je weiter ich mich mit der Geschichte befasste, umso weniger gefiel sie mir. Sie war flüssig und flott zu lesen aber viel zu Klischee behaftet. Hier gab es wunderschöne blaue Augen, in die sich jeder verliebte, der Andrew traf und es auch nicht versäumte, dies kundzutun. Nicht fehlen durften ein behindertes Kind, eine schwarz-weiße Beziehung, eine Prise Inzest, böse Männer mit Cowboyhüten und, und, und … als dann aber Andrew, der bedingt durch einen Unfall einen Arm verloren hatte, beim Holzhacken „Blasen an seinen Händen“ bekam, stand für mich fest, dass ich hier nur eine Note im mittleren Bereich vergeben kann. Guter Ansatz, an sich ein spannendes Thema mit dem Deutschenhass in den USA während des Ersten Weltkriegs aber meine Erwartungen wurden dennoch nicht ganz erfüllt.